Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Vom Guten des Bösen“ von August Sonnenfisch

Lieber August.... ich würde sagen kein Schaden ohne Nutzen...... oder die Dunkelheit bringt uns ins Licht.... usw. ....ausserdem irgend ein kleines Laster hat ja jeder, gerade das macht uns noch menschlich..... in den Märchen ist es ja leicht, da wird gezaubert und gehext und auch durch die Liebe so manches verwandelt.....
Die allumfassende Liebe kann auch in unserer Zeit zaubern, sie hat die grösste Macht.....
Nur ein paar Worte und doch soviele Möglichkeiten nachzudenken.... Herzliche Grüße von Gabriela.

August Sonnenfisch (15.01.2009):
Liebe Gabriela, für mich steht all das Zaubern und Hexen der Märchen für die Spiritualität des Lebens. Und für mich gilt in den Märchen das Gesetz des Karma: alles, was geschieht, ist Folge der Taten der Akteure. ... Für jedes Tierkreiszeichen wurde übrigens ein Märchen ausgesucht, jetzt im Steinbock ist es FRAU HOLLE (siehe Gisela Fugger, "Die Spiegelung der 12 Monatstugenden im Märchen") ... Mit bestem Dank, liebe Gabriela für Deinen anregenden Kommentar grüße ich Dich herzlich: August.

Lieber August,
der Mensch als ein Wesen,das fähig ist,
sich zu ändern,sich zu wandeln ist in Märchen sehr ambivalent.Auf der einen Seite herrscht dort eine grasse Schwarz-Weiß-Malerei,der Gute ist der Held,der Böse wird bestraft,manchmal sehr martialisch.Aber das ist nur bei oberflächlicher Betrachtung so.Selbst dabei geht es um Wandlung.Im Märchen scheint mir das Motiv der Wandlung ganz stark mit dem Erlösungsmotiv verknüpft.
Bei aller Überschreitung der Naturgesetze zeigt das Marchen die Wahrheit,dass man als Mensch verwandelt werden kann durch die Liebe,z.B.die schwarzen Raben werden durch die Liebe der Schwester wieder Menschen,der Frosch,der in seiner vermeintlichen
Hässlichkeit geküsst wird,ist wieder der schöne Prinz,Joringel erlöst die geliebte Jorinde aus dem Vogelkäfigdasein durch die Liebe.Da ließen sich jetzt noch zahlreiche Beispiele anführen.Aber auch der Mensch selbst kann sich durch Einsicht ändern.
Denken wir an Scheherzarade,die dem König in 1001 Nächten Märchen erzählt und ihm vom lüsternen ,unmenschlichen Herrscher in ein neues Mensch-und Mannsein hilft.Allerdings ist es immer eine individuelle Entscheidung,wie man mit seinen "Lastern" umgeht.
Dein gelungener Aphorismus regt zum Nachdenken an.
Sei herzlich gegrüßt von
Ingrid

August Sonnenfisch (14.01.2009):
Liebe Ingrid! Mit großem Interesse lese ich Deinen Kommentar! Und ich teile Deine Auffassung, dass im Märchen Wandlung mit Erlösung gleichgesetzt wird: Wandlung ist eben nicht nur eine Verbesserung: sie ist grundlegend: sie ist Erlösung. ... Für mich wird das Böse im Märchen nicht bestraft: es erleidet seine Folgen: die Götter strafen nicht, m. E. lassen sie uns die Folgen unseres Tuns tragen, damit wir daraus zu lernen vermöchten. ... Du sagst die Verwandlungskraft im Märchen sei die Liebe - ich stimme zu und füge hinzu: m. E. gepaart mit der mutigen und guten und demütigen Tat. ... interessant, dass sich der König Scharyar allein durch das umfassende Hören von Märchen verwandelt, dargebracht durch Schehezarade. ... Herzlichen Dank, liebe Ingrid! und herzlichen Gruß von: August.

Lieber August, leider trifft das nicht bei allen Menschen zu.
Liebe Grüße an Dich
Gerhild

August Sonnenfisch (14.01.2009):
Liebe Gerhild, ich danke Dir für Deine Rückmeldung! Selbstverständlich liegt es in der Freiheit eines jeden, Transformierbarkeit zu erforschen - oder nicht, sowie sich dann darauf einzulassen - oder nicht. ... wie auch immer, liebe Gerhild, Du hast mich dazu angeregt, einen Autorenkommentar zu schreiben. Vielen Dank und beste Grüße von: August.