Das Gedicht lesen - oder weitere Beiträge und Infos von Anschi Wiegand anzeigen.
Beiträge anderer Autorinnen und Autoren aus der Kategorie Kritisches lesen
Anschi Wiegand (25.03.2010):
Hallo Faro,
auch für die meisten Katholiken ist dieses Gesetz nicht nachvollziehbar. Nur die ganz gesetztestreuen können sich da rein denken - oder welche, die ähnlich aufgewachsen sind. Ich glaube auch nicht, dass man Geschehenes damit auslöschen kann, indem man die Wirklichkeit so lange dreht, bis sie passt. Hätte aber früher nicht gedacht, wie sehr so ein Verfahren auch an die Nieren gehen kann und einen immer wieder runter zieht, weil man ja nicht nur mit seinem Scheitern klarkommen muss, sondern alles in Frage stellen muss, von dem man dachte, dass es einmal schön gewesen war...
Bin froh, wenn alle Instanzen abgeschlossen sind...
Lieben Gruß! Anschi
P.S. Bin derzeit auch dabei, mir eine Konfession zu suchen, in der ich mich mehr zuhause fühle...
Anschi Wiegand (23.03.2010):
Lieber Karl-Heinz, ich danke dir für den netten Kommentar und kann dir nur zustimmen: der Herrgott kann dies so nicht gewollt haben - und man kann ihm ohnehin nichts vormachen, denn nur er sieht wirklich in die Herzen...
Herzlichen Gruß! Anschi
Anschi Wiegand (23.03.2010):
Hallo, Simone! Danke für den netten Kommentar! Ich lerne auch gerade, dass Kirche und Glaube durchaus zwei Dinge sind - auch wenn ich nach einer neuen Kirchenheimat suche. Ich finde es auch nicht richtig, wenn man Menschen zu einem Eintritt zwingt...oder auch zu anderen Dingen, die mit der Liebe Gottes im Grunde nichts zu tun haben. Eine Freundin von mir musste auch in die Kirche eintreten, um einen Job in einem ev. Altenheim zu bekommen - und wurde dann trotzdem ganz schnell entlassen, als sie einen Bandscheibenvorfall in der Probezeit hatte... Mein Ex ist Relilehrer an einer kath. Schule; würde er als Geschiedener wieder heiraten wollen, würde er wahrscheinlich seinen Job verlieren..... SO sollte Kirche nicht ihre Frömmigkeit vermitteln... Zum Glück sind nicht alle Christen so - es gibt auch sehr viele, die überzeugt und überzeugend ihr Christsein leben... Das sind die, die dann die Kranken und Gescheiterten annehmen und keine Bedingungen daran knüpfen...
Einen lieben Gruß zu dir! Anschi
Anschi Wiegand (23.03.2010):
Danke Herzbruder für deinen lieben Kommentar! Du bist einer der Wenigen, die wissen, was auch zwischen meinen Zeilen steht, darum muss ich bei dir nicht mehr viel erklären. Details gehören ja auch hier nicht hin und ich weiß auch nicht, ob ich nicht auf den Scheiterhaufen käme, wenn ich meinen "Schweigeeid" brechen würde... - Ja, neue Ehe, das klingt schön...gefühlsmäßig ist es das auch, aber ob ich nochmals den Mut finde, eine Ehe kirchlich absegnen zu lassen, das weiß ich nicht. Im Moment ist es für mich gut, so wie es ist. Wir sind uns unsrer Liebe sicher und spüren, dass wir zusammen gehören und dass wir gemeinsam glücklich sind. Das ist uns derzeit genug! Vielleicht werde ich bald evangelisch...mal sehen...
Was das Thema angeht - es tut einfach jedes Mal wieder weh, zu spüren, dass die einzige Zeit, die man als "glücklich" in Erinnerung behalten wollte, nun ausgelöscht wird...
Liebe Grüße! Anschi
Anschi Wiegand (23.03.2010):
Hallo, Christiane!
Ich möchte nicht, dass Kirchen eine Wegwerfgesellschaft ermutigen soll, Ehen "einfach" zu beenden. Ich rede von Menschen, die in langwierigen Versuchen gescheitert sind, ihre Ehe zu retten und die kirchlich tief verwurzelt sind. Menschen, die aber auch so sehr in den kirchlichen Regeln gefangen sind, dass eine Scheidung für sie so furchtbar ist, dass sie sich für ihr restliches Leben verdammt fühlen, wenn sie den Gedanken an eine neue Partnerschaft auch nur erwägen - und die Angst vor dem Alleinsein haben. Die damit nicht klar kommen, wenn dies vor der Kirche nicht anerkannt würde, wenn sie eine neue Liebe finden würden, außer, ihre alte Ehe würde für ungültig erklärt. Wenn sie den Expartner nicht umbringen wollen, aber trotzdem nicht alleine bleiben möchten, bleibt ihnen als Katholik nur eine Zukunft ohne neue Liebe - oder eben diese Anullierung. Und solch ein Verfahren zieht sich oft über Jahre hin und führt dazu, dass immer wieder in der Vergangenheit gewühlt werden muss....nicht etwa in den Zeiten, in denen die Beziehung schlechter wurde und evt. ganz konkrete Probleme benennbar wären - es muss die Zeit hinterfragt werden, die man eigentlich als "da waren wir noch glücklich" bezeichnen würde...die Zeit VOR der Eheschließung. Und wenn man dann endlich sicher ist, dass man da "eigentlich" wohl doch gar nicht glücklich war, dann ist es trotzdem nicht sicher, ob das die Kirchengerichte ebenso sehen und eine Eheunfähigkeit bescheinigen, die die Ehe ungültig macht...
Es ist schwierig, das in die richtigen Worte zu fassen und zu beschreiben. Wie du schreibst, hinterlässt ein Scheitern fast immer gebrochene Seelen...solch ein Verfahren führt dazu, dass die Wunden immer und immer wieder aufgerissen werden und ein Leben im Jetzt und für die Zukunft, ein Annehmen des Scheiterns und damit eine Änderung zum Besseren, ein Lernen und Umdenken, stark erschweren... Wer es schafft, sich aus diesen Strukturen zu lösen und dennoch den Glauben nicht verliert, hat Glück gehabt... Ich bin froh, dass ich für mich meinen Weg gefunden habe...ohne meine alte Kirche, aber mit meinem Restglauben und mit einer neuen Liebe... Trotzdem tut es noch manchmal weh...
Liebe Grüße zu dir! Anschi
Anschi Wiegand (23.03.2010):
Ja, freue mich auch, dass die Gedanken nun wieder diesen Weg nach draußen gefunden haben...eine lange Weile steckten sie sehr fest... Allerdings ist dies heut ein Thema, über das ich lieber nicht gezwungen wäre, so viel nachzudenken...es ist sehr schmerzlich.
Einen lieben Gruß! Anschi
Anschi Wiegand (23.03.2010):
naja...zumindest wird ne ganze Menge Geld dafür ausgegeben, solche Verfahren jahrelang durchzuziehen... Ich find es einfach schlimm für die, die glauben, sie müssen da durch, um vor der Kirche wieder "rein" zu sein - und für die, die ungewollt da mitgezogen werden...
L.G. Anschi
Anschi Wiegand (23.03.2010):
Ja, es sollte einem egal sein, aber leider gibt es genügend dieser "Robotertypen", die sich von solchen Kirchengesetzten bedrängt fühlen. Und die dann den geschiedenen Partner sowie Angehörige und Freunde als "Zeugen" mit in solche Verfahren integrieren, um eine verzweifelte Hoffnung auf "Freispruch" durch die Kirche zu haben... Das Verfahren, an das ich denke, läuft seit Ende 2006...und die erste Instanz ist noch nicht einmal abgeschlossen...
Einen lieben Gruß! Anschi
Nicht vergessen: Eigenen Kommentar zum Gedicht verfassen!
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für die Leserkommentare liegen bei den jeweiligen Einsendern.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für die Beiträge oder von den Einsendern verlinkte Inhalte.
Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).