Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„die notenblattwenderin“ von Inge Hoppe-Grabinger


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Liebe Inge,

selbst in dem kirchlichen Bereich, wo ich herkomme, wo man eigentlich sensibilisiert ist, gelingt es manchmal nicht, die Leistung eines Menschen angemessen zu würdigen - der vielleicht über Jahrzehnte an der Orgel aushalf. Mir fallen auch die gegenwärtigen Kita-Streiks ein: wer einmal mit Kindern gearbeitet hat, weiß, was das bedeutet. Da gibt es sicher noch manch andere Stellen.

Ich fand das Gedicht auch stellenweise sehr pointiert - aber wenn es um solche Themen geht, sollte man nicht mit Samthandschuhen kommen. Ich kenne solche Betroffenheit an anderen Stellen auch. Und Deine Verse kamen ja an- wie man sieht.

Ich hatte vor diesen (meist) UmblätterInnen eigentlich immer großen Respekt, weil es mir selber gänzlich unmöglich wäre - obwohl ich gern Musik mache.

Herzliche Grüße - ich hoffe, es war dennoch ein gutes Konzert! Jürgen
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Ein schönes Gedicht, ein Plädoyer für die Randfiguren, ohne die sich die Welt nicht drehen könnte. Auch ein Gedicht welches die gesellschaftlichen Klischees, Kasten und Schubladen beschreibt. Gegen ein Wort aber will ich mich innerlich wehren: Sklavinnen. Man ist bloß eine Sklavin/ein Sklave, wenn man sich selber auch als solcher sieht und sich zu solchem macht. Was Du in ihnen siehst werden sie hoffentlich nicht annehmen wollen. Ich kenne persönlich eine Berliner Klofrau in einem gehobenerem Club, die ist sicher keine Sklavin sondern Herrin über den wichtigsten Ort des Hauses. Den Ort in dem sich die Damen ungeschminkt dem Spiegel stellen, geheime Absprachen treffen, der Ort an dem Männer ihr Gemächt heraus holen, Koks nehmen und wo sich ganz spät am Abend dann beide Geschlechter auskotzen und ausheulen (körperlich und verbal). Und das ist auch der Ort an dem sie alle ganz klein werden wenn die Klofrau dann einschreitet. Intimer kanns ja nicht zugehen in irgendwelchen Räumen, das sieht oft nicht mal der Ehemann/die Ehefrau. Aber das ist jetzt natürlich mal ne ganz andere Sichtweise - denn auch ein hochbezahlter und hochdekorierter Mensch kann Sklave sein. Unterbezahlt und geringgeschätzt sind die Frauen, die Du hier beschreibst bestimmt. Sie werden ja sogar als Beschimpfung hier im Forum gebraucht. Ich würde den Herrn der das gemacht hat gerne mal mit der Klofrau die ich kenne in einen Raum sperren, wenn er denn überhaupt wieder herauskommen würde, hätte er sicher eine ganz andere Sicht von diesen Berufen/Menschen, hinter denen oft ganz starke Persönlichkeiten stecken ;-) So, Du siehst wie anregend Deine Zeilen für mich waren, - sie haben mich sogar dazu veranlasst ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße - Andi

Inge Hoppe-Grabinger (11.05.2015):
Lieber Andi, Kommentare sollten im Idealfall einen einseitigen Blick erweitern. Das geschieht selten genug. Aber hier geschieht genau dies. Dein Vorbehalt gegenüber dem Wort "Sklavin" ist völlig berechtigt, ich kann eigentlich nur dagegen halten, dass dieses Wort eine Zuspitzung sein soll, um einen Mißstand, eine gesellschaftliche Ignoranz, zu verdeutlichen. Was du schreibst zur Klo-Frau ist eigentlich der Kern zu einer kleinen Kurzgeschichte, überleg es dir. Lieben Gruß ... Inge hg

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Liebe Inge, leider gibt es die vielen unbedankten Berufe, die aber so wichtig sind! Wie wäre es mit einem Welttag der Notenblattwenderin, oder Welttag der Klofrau, der Putzfrau... Mutter ist ja eigentlich auch ein das Jahr über ungedankter Beruf...
Liebe Grüße von Christa

Inge Hoppe-Grabinger (12.05.2015):
Liebe Christa, bemerkenswerte Idee .. der Welttag der Notenblattwenderin, aber ich fürchte, dann müssten wir die 365 Tage im Jahr verdreifachen (?), um das Spektrum derer, die es verdienen, gewürdigt zu werden, genügend zu erweitern. Lieben Gruß ... Inge

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Liebe Inge,

leider nutzen wir ständig solche wichtigen Hifskräfte aus, ohne groß darüber nachzudenken, wie ihnen wohl zumute ist, wie sie durchkommen, wie sie sich fühlen, welche Erwartungen ans Leben sie haben...seufz...

Frühe herzliche Morgengrüße sendet dir Irene

Inge Hoppe-Grabinger (12.05.2015):
Liebe Irene, \

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Liebe Inge,

drei Beispiele aus der Reihe der zur
Unbedeutsamkeit verurteilten Frauen UND
Männer, ohne die das Scheinwerferlicht
nichts zu beleuchten hätte.
Wir haben auch Putzmänner an der Schule,
einen 1Euro-Jobber in der Bibliothek und
die gehetzten Paketzusteller, die im
Sekretariat ihre Last abliefern, sehen
auch nicht gerade glücklich im Reigen der
gut verdienenden Lehrkräfte aus, die mal
wieder was Amazon bestellt haben...


Liebe Grüße Faro

Inge Hoppe-Grabinger (12.05.2015):
Lieber Faro, für deine Ergänzungen vielen Dank. Insbesondere der gehetzte Paketzusteller fällt mir auch immer wieder auf. Lieben Gruß .. Inge hg

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Liebe Inge, treffende Worte. Mein Tipp: Gib nächstes Mal der Klofrau 50 Euro, dann kann sie in das Konzert von Lang Lang, und seiner Notenblattwenderin eine Rose auf die Bühne schmeißen! Liebe Grüße, Patrick

Inge Hoppe-Grabinger (09.05.2015):
Lieber Patrick, geschmissene Rosen wissen nicht, wen sie erreichen sollen. Also müsste die Greisin, denn um solche han- delte es sich im heutigen Konzert, persönlich "touchiert" werden (während sich die Solisten verneigten, verschwand sie im Bühnenhintergrund, sozusagen sang- und klanglos - nach kompliziertem Einsatz) Lieben Gruß ... Inge hg

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