Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Lebens-müde“ von Anita Namer


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Liebe Anita,
das sind starke Worte und viele Menschen kennen solche Augenblicke, solche Emotionen, auch wenn sie es ungern zugeben. Es erfordert Mut, darüber zu schreiben.
Alles loslassen, eintauchen in einen tiefen Frieden - eine tiefe Sehnsucht. Wenn wir diese Augenblicke zulassen, dann sammelt sich in ihnen die Energie, um weiterzumachen.
Liebe und zugleich nachdenkliche Grüße
Bernhard
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Liebe Anita,
deine Gedanken kann ich sehr wohl
nachvollziehen, zumal ich weiß, was es
bedeutet, wenn jener Druck, der auf
einen lastet, kaum noch auszuhalten
ist. Aber das Schreiben hat auch dir
sicherlich wieder neue, ungeahnte
Kräfte verliehen. Deine Intensität
beeindruckt mich wirklich sehr.
Natürlich dämmt das Schreiben auch
gewisse Hänge zum Grübeln ein, die hin
zu diesen depressiven Symptomen
münden. Im Schreiben sehe ich einen
gesunden Drang zur Freiheit, der die
Fesseln förmlich zerreißen kann.
LG. Michael

Anita Namer (28.05.2016):
lieber Michael, zuerst mal herzlichen Dank für deinen einfühlsamen Kommi. Mir hilft das Schreiben fast immer, weil ich hier formuliere, wofür ich manchmal keine Erklärung finde. Die Bandbreite der fühlbaren Empfindungen wird damit klarer und die Sicht auf die Dinge gelingt so fast als "Zuschauer". Der Blick ändert und erweitert sich von dem gerade erlebten "Elend" wie Schmerzen, Unglück, zu einer größeren Übersicht in der man erkennt, dass es im Leben nie so bleibt, wie es gerade ist. Leben ist Veränderung, es gibt immer wieder gute und schlechte Tage geht irgendwie immer weiter. Gestern sah ich junge Vögel in einem Nest. Ich dachte daran - wie sie den "Sprung" ins Leben machen müssen. Jeder Vogel - muss irgendwann voll Vertrauen - einfach springen. Er hat kein Netz, keinen Halt...nichts. Er braucht Vertrauen in seine Fähigkeit zu fliegen. Er hüpft zwar vorher in seinem Nest, flattert mit seinen Flügeln - aber wirklich geflogen ist er vorher kein einziges Mal. Das geschieht erst - wenn er sich wirklich "fallen" läßt. Vielleicht - ist das auch ein Geheimnis - für unser Leben. Herzliche Grüße, umarm dich mal geistig lieb, Anita

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Ich muss mich der Irene anschließen, Anita!
Dennoch: Kopf hoch - oder tu es...
Doch alle guten Wünsche Dir
vom Paul

Anita Namer (25.05.2016):
lieber Paule, als ich deinen Kommentar gelesen habe - habe ich erst mal fast gleichzeitig geschluckt und geschmunzelt. Kurz und bündig. Da spricht Lebenserfahrung gepaart mit Kriegserfahrung und wohl berufliche Erfahrung auch noch mit, oder? Der Tod gehört zum Leben - und ist unvermeidbar für jeden. Nachdem du mir vorhin auch deine persönlichen Erfahrungen geschrieben hast - habe ich noch eine neue Sicht darauf. Nachdem du nun weißt - wie ich`s gemeint habe - liest du es wohl auch wieder anders. So ist es wohl im Leben. Keiner weiß - wie es im Leben eines anderen wirklich aussieht. Nicht mal ahnen können wir es teilweise - und wie schnell sind wir bei dem was wir denken, was wir glauben zu wissen und und und....bei Urteilen. Ich kenne viele Menschen, die Schicksals-Schläge haben, Krankheiten, den Partner verloren haben - und mit all dem - jeden Lebens-Mut. Sie wünschen sich nichts mehr als zu sterben - und doch - man kann es sich soo sehr wünschen wie man will - "auf Befehl" - von alleine - geschieht es nicht. Was einen Menschen z. B. in einen Freitod treibt - weiß in Wirklichkeit auch keiner so genau....weil auch teilweise sehr willenstarke, gefestigte, lebensfrohe Menschen manchmal keinen Ausweg mehr sehen und ihn wählen. Für Außenstehende oft nicht nachvollziehbar, unverständlich, unbegreiflich. Ich persönlich glaube, wenn man sich bereits früh mit dem Tod, seinen Umständen und mit dem - woran man glaubt - auseinander setzt ....gewinnt man auch für`s Leben. Man weiß, die letzten Taschen sind leer, man weiß - was man mitnehmen kann - ist die Liebe, die man geschenkt hat und geschenkt bekam....und man weiß - dass es früher oder später so kommt. Unausweichlich. Das nimmt einem vielleicht die Angst vor dem Tod - und vielleicht auch mit - manchmal die Angst davor, sich voll ins Leben zu stürzen. Ganz ganz liebe Grüße und herzlichen Dank für deine Mail, Anita

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Liebe Anita,

ich denke, es ist ganz normal. Nicht immer haben wir die Kraft, ALLES zu ertragen, möchten ein Ende, endlich Ruhe finden. Der Gedanke and den herbeigewünschten Tod beruhigt oft schon. Man sagt sich dann wohl: ..wenn es noch schlimmer wird, ja dann... Und schon hat der Lebenswille wieder ein Stück des Leids überwunden.
Ich hoffe, du kannst etwas Positives mit meiner Antwort anfangen.

Liebe Grüße und ein wenig weniger Schmerzen und Kummer wünscht dir Irene

Anita Namer (25.05.2016):
liebe Irene, herzlichen Dank für deinen einfühlsamen Kommentar. Er fühlt sich an wie eine Umarmung. Ich denke - es gibt immer wieder Momente im Leben, wo uns unsere Endlichkeit begegnet und es ist ganz normal, wenn wir uns damit beschäftigen. Den Schrecken verliert das alles - wenn wir uns bewußt machen, dass der Tod uns früher oder später sowieso begegnet. Was mürbe macht, ist dauerhafter Schmerz oder wenn eine Vielzahl von Beschwerden gleichzeitig auftreten. Danke für deine lieben Wünsche, fühl dich umarmt, Anita

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