Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Lyrik für eine Frau“ von Johannes Seipel

Ah! Hat diese Gedichtform, wo Zeilen oft wiederholt und um und um gedreht werden, einen Namen? Man fühlt sich wohl darin, wie bei Wellenrauschen. Hat mir gut gefallen! Grüße von Celine

Johannes Seipel (16.01.2008):
Hallo Celi, herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar. Diese Gedichtform nennt sich Triolett. Nachstehend die Erläuterung. Triolett Triolett bezeichnet eine poetische Strophenform, die wohl in Frankreich erfunden wurde. Sie besteht aus acht Zeilen, deren erster Vers identisch oder leicht abgeändert als vierte und siebente Zeile wiederkehrt; der zweite Vers wiederholt sich dann in der achten Schlusszeile. Schwierig vor allem im Deutschen ist, dass nur zwei Reime darin vorkommen können. Beispiel: Der erste Tag im Monat Mai ist mir der glücklichste von allen. Dich sah ich und gestand dir frei, den ersten Tag im Monat Mai, dass dir mein Herz ergeben sei. Hat mein Geständnis dir gefallen, so ist der erste Tag im Monat Mai für mich der glücklichste von allen. (Friedrich Hagedorn (1708-1754), 'Der erste Mai', in: Wolfgang Kayser, Kleine deutsche Versschule, S. 54) Eigentlich aus Frankreich stammend, war diese Strophenform im 18. Jahrhundert bei deutschen Romantikern beliebt. * lg joLepies