In jedem Lande ohne Frage
wird verübt die Spionage.
Agenten gab es immer schon,
wie Richard Sorge und Otto John,
und wie sie alle hießen
und auch zum Teil ihr Leben ließen.
Früher erschossen oder gehenkt,
heute darüber man anders denkt,
denn es gibt es schon seit Jahren
das bekannte Austauschverfahren,
denn wer einmal als Spion bekannt,
der bleibt brav im eigenen Land.
Als diese Geschichte damals geschah,
der zweite Weltkrieg im Gange war.
In einer stockfinsteren Nacht
wurde dieses Manöver vollbracht.
Zwei deutsche Spione, Linke und Kapp
setzte ein U-Boot vor England ab.
Kapp konnte leidlich englisch sprechen,
man durfte ihn nur nicht unterbrechen.
Linke kannte nur Brocken dagegen,
so konnten sie sich nicht frei bewegen.
Von zwei alten gebrechlichen Damen,
die Beiden sich ein Zimmer nahmen.
Eine war taub, die andere fast blind,
wie alte Menschen nun einmal sind.
Ungefährdet die Spione agierten,
wochenlang sie englisch studierten.
Dann probierten sie es einmal aus,
verließen zuversichtlich das Haus.
In der Nachbarschaft sehr nah
war eine vielbesuchte Bar.
Kühn gingen die Beiden hinein,
nahmen einen Platz an der Theke ein.
Niemand ihnen Beachtung schenkte,
was sie zur Bestellung drängte.
Der Mixer fragte: "Was soll's denn sein,
whiskey, beer or a glass wine ?"
Kapp erwiderte: " two Martinis, please !"
Des Bartenders Gegenfrage hieß: "Dry !"
Voreilig sagte Linke: "Nein, nur zwei !"
Mit spionieren war's vorbei.
Karl-Heinz Fricke 29.07.2008