Anne Abrolat
der steinerne Löwe
er hat das Maul zu einem stummen Schrei aufgerissen
die Muskeln sind zum Sprung gespannt
dennoch liegt er still,
bewegt sich keinen Millimeter
er liegt dort,
bei Sonne und Regen,
im Licht und im Schatten,
Jahr um Jahr
er wartet auf seinen Moment
er wartet auf die Sekunde,
die zur Ewigkeit wird
dann wird er springen,
seinen Schrei vollenden
bis dahin wartet er
er weiß,
sein Moment wird kommen
01.07.’00
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Und für die Leute, die den Löwen kennen: das Gedicht hat ABSOLUT NICHTS mit dem historischen Kontext des Denkmals zu tun. Anne Abrolat, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.06.2003.
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