Klaus Heinzl
denk ich an Deutschland in der Nacht
(Abgewandelte Gedichtform von Heinrich Heine)
Ich dacht an Deutschland in der Nacht...
und habe fürchterlich gelacht.
Wenn ich so seh was hier geschieht
dann senkt sich mir das Augenlid.
Was muss geschehn in diesem Land
was muss geschehn ... mit Verstand...
Was muss geschehn zu verstehen
wir lassen viel zu viel geschehen.
Die Freiheit, die wir so geschätzt
wird heute mehr als stark verletzt.
Die Freiheit einen Witz zu machen
die Freiheit drüber auch zu lachen.
Nun, es ist lachhaft hierzulande
man steht am Abgrund... nah am Rande.
Statt auch mal über uns zu lachen
lachen wir heimlich... über Sachen
die dämlich sind und nicht mal heiter.
doch denken wir zu viel... und weiter.
Ein Volk im Osten dacht zu viel...
und es wurd Ernst aus einem Spiel.
Ein Hass entstand ... aus Unverstand.
Durch Wörter tobt ein ganzes Land.
Man sprach von einem Glaubenskrieg,
versprach sich durch den Kampf... den Sieg.
Doch sind wir hier nicht alle gleich?
Empfinden viel als einen Streich.
Und jenes Wörtchen Toleranz
dass fehlt in unserm Wortschatz ganz.
Geschieht nicht bald des Denkens Wende
führt unser Denken bald zum Ende!
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
... dann bin ich um den Schlaf gebracht.
29.09.2006 Klaus Heinzl
Vorheriger TitelNächster TitelEs sollte eigentlich in der Natur der Sache liegen, alles nicht immer so verbissen und überkorrekt zu sehen. Vor allem in der Kunst - in der es unterschiedliche Betrachtungsweisen und Geschmäcker gibt, ist die Waagschale nicht das Instrument, welches am Bedeutsamsten ist. Natürlich sollte man in der Satire oder im Comedy-Bereich die Tugenden des Anstandes und guten Geschmacks wahren. Über Behinderte oder Todesfälle Witze zu reissen zeugt nicht von guten Charakterzügen. Es liegt ebenfalls in der Natur des Menschen, vor allem in Schadenfreude herzlich lachen zu können. Hier sollte man auch bedenken, wann es angebracht ist, etwas witzig zu finden. Wenn ein Mensch mit Anzug und Krawatte auf einer Bananenschale ausrutscht, kann dies schon ammüsant sein. Tut er es am Rand des Flachdaches eines 20-stöckigen Gebäudes und verstirbt der Pechvogel danach, sollte man eher das Schicksal des Betreffenden beweinen, anstatt die Situation zu belachen. Sich über Glauben und Gesinnung eines religiösen Menschen lustig zu machen erachte ich als geschmacklos. Hier mangelt es an gegenseitigem Respekt und Taktgefühl. Schade, dass manche Menschen den Unterschied zwischen Witz und Spott nicht erkennen können.Klaus Heinzl, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.02.2009.
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