Karl-Heinz Fricke
Lichte Momente
Unbeschreiblich ist die Kraft,
was die Sonne täglich schafft,
denn die Hälfte uns'rer Welt
ist nun einmal schön erhellt.
Ohne Sonnenkraft und Licht,
fehlte nicht allein die Sicht.
Dunkel wärs auf dem Planet,
weil es ohne Licht nicht geht.
Keinerlei Vegetation,
kein Radio, kein Telefon.
Weder Brandewein noch Bier,
wir wären überhaupt nicht hier.
Schlumanski war ein Bösewicht,
Gnade kannte der Bursche nicht.
Kaltblütig erschoss er die Frau,
da sperrte man ihn in den Bau.
Zum Tode verurteilt vom Gericht
blies man ihm aus das Lebenslicht.
Lichtscheu war auch Harribald Kracht,
er brach das Gesetz in dunkler Nacht.
Das neugebor'ne Mägdelein
sah nur einen hellen Schein,
das Neonlicht im Krankenhaus,
das man knipste an und aus.
"Mach die Lampe aus, Louise,
wir sind nicht auf einer Wiese,
denn bei meiner Ehepflicht,
spare ich sehr gern das Licht !"
Die Kanzlerin war mächtig froh,
im Dunkeln verließ sie ihr Büro
und stieg müde und allein
in das wartende Taxi ein.
Die Augen fielen ihr gleich zu,
war eingeschlafen auch im Nu.
Sogleich hielt man den Wagen an:
"Was denken Sie sich, junger Mann,
Mensch Sie fahren ohne Licht,
sehen Sie das etwa nicht ?"
"Schreien Sie mich nicht so an,"
erwiderte der Fahrer dann.
"Sehen Sie die Kanzlerin nicht ?"
"Das schon, aber ist das ein Licht ?"
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Karl-Heinz Fricke).
Der Beitrag wurde von Karl-Heinz Fricke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.04.2009.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).