Flora von Bistram
Der erhobene Zeigefinger
Den Zeigefinger streckt man aus
und weist auf Nachbars kleines Haus,
die gehen da nicht mal alle rein,
mein Gott, was ist dies Häuschen klein.
Auf hohem Ross, am hohen Berg
im Geldbeutel ein kleiner Zwerg,
der wollte immer hoch hinaus,
zu groß baute er nun sein Haus.
Der Zeigefinger wandert fort,
nun seht nur einmal diese dort!
Die trägt sogar am Werktag Hut,
mir scheint, der geht es viel zu gut.
Und die da, was hat die für`n Kleid,
ist vorn und hinten viel zu weit;
und diese, alles viel zu stramm
und hat zu Haus wohl keinen Kamm.
Seht doch nur dieser ohne Schlips,
tut grad, als hätt er sehr viel Gripps,
blickt überheblich als Intellektueller-
wäscht im Gasthof schmutz`ge Teller.
Würde nun der Finger wandern
nicht von Einem zu dem Andern,
sondern nur auf sich gerichtet,
Vieles würde da gesichtet.
Alles was am Andern störte,
man im eignen Innern hörte,
wie im Spiegel beim Tageslicht,
sähe man sein Angesicht.
FvB
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.07.2009.
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