Eine "schreckliche" Vision, liebe Ramona, aber deshalb gerade so irre, irre lustig! Hihi, da wird der Spieß(braten) mal umgedreht und wir Menschen müssen die Viecher fürchten, die uns zum Futtern gern haben und ein Großes Fressen (da muss ich an den gleichnamigen Film denken) veranstalten.
Deine Botschaft ist klar: Wir sollten uns gut überlegen, wie wir mit unseren Mitlebewesen umgehen, wie wir sie halten und züchten, nur damit sie uns fettfleischig auf dem Gaumen schmackhaft zergehen.
Ich halte es zwar schon durchaus für normal, dass Mensch eben Fleisch frisst (das hat er schließlich immer schon getan), aber das Problem ist: Die Tiere werden einfach unter tierunwürdigen Bedingungen gehalten, unter weitaus schlimmeren, grausameren Qualen haben sie meist zu leiden als es Menschen jemals müssen, zumindest nicht in heutiger Zeit. Wenn ein Mensch menschenunwürdig behandelt wird in einer fremden Kultur, wenn er ausgepeitscht wird im Iran, geht ein Aufschrei durch die empörte westliche Welt, aber manches Tier hat weitaus mehr schlimme Schmerzen zu erleiden ein ganzes kurzes Leben lang, welches nur darauf ausgerichtet ist, als Fressfleisch zu dienen.
Es geht auch anders, es kann auch besser gehen, faire Tierhaltung ist möglich, Freilandhaltung unter natürlichen oder zumindest naturnahen Bedingungen ist machbar, wie leider noch viel zu wenige Nutztierbetriebe zeigen.
Problem bisher: Der Preis. Uns Menschen geht es ja immer drum, vor allem uns deutschen Dauerschnäppchenjägern (in keinem anderen Land Europas geben die Menschen so wenig Geld fürs Essen aus), um die Kosten. Man ist ja kaum bereit, mal ordentlich etwas hinzublättern, um Fleisch von glücklichen Tieren zu erhalten. Da ist man geizig und isst Fleisch von nachweislichen Folteropfern. Ja, das Letztere hab ich neulich gelesen. Drüber nachgedacht stimmt's genau: Diese Tiere werden gefoltert ihr ganzes kurzes Leben lang und enden auf dem Teller.
Hab schon manches Mal überlegt, ob ich ganz auf Fleisch verzichten könnte. Geht aber nicht, ich werd wohl zu meiner Schande nie ein Hardcore-Vegetarier werden. Versuche auch, selten Fleisch zu kaufen und nicht das absolut Billigste aus Massentierhaltung.
Aber es sind Alternativen in Erwägung: Pflanzliche Fleischersätze wie Tofu oder so sind schon eine recht wohlschmeckende Angelegenheit. Doch vegan könnt ich gar nicht werden, auf Milch zumindest fällt ein Verzicht echt megamegaschwer. Und Eier nur aus Freiland. Aber: auf die kann man getrost... Wie steht's da mit Dir?
Auf jeden Fall hast Du einen tollen Poesietext geschrieben, das muss ich total loben! Vor allem der Satz mit dem Fuchs, der den Gaumen wild verführt, ein tolles Wortspiel, denn der Fuchs ist ja auch wild, wenn auch nicht zählend zum Wild ;-)
Verhältnisse ins Gegenteil verkehren - immer wieder eine tolle Idee, in diesem Fall von Dir. Soeben kommt mir die Story aus dem Struwwelpeter in den Sinn, in der der Hase dem Jäger die Flinte abnimmt und dann diesen jagt und auch dabei schießt (aber den Jäger, glaub ich, nicht tödlich trifft, sondern ihn so lang jagt, bis dieser vor Schreck in den Brunnen springt).
Du bist 'ne Lustige! Top! Chapeau!
LG, markpu
markpu20.09.2010
Ramona, viele Menschen wären ungenießbar und da kämen die Füchse zum Kotzen, doch du bist eine, die könnte man schon zum Fressen gern haben;-)))grins* sehr gut geschrieben, lG Bertl.
freude21.09.2010
Liebe Ramona,
glaube kaum, dass Tiere auf faules Fleisch stehen. Außerdem sind die meisten Tiere, die Fleischesseenden Menschen, verzehren, eh Vegetarier.
Aber die Vorstellung, sie könnten den Spieß mal umdrehen, wäre nur gerecht.
Liebe Abendgrüße von Simone
Simone Wiedenhoefer21.09.2010