Irene Beddies

Grafentöchterlein Rosi-Agnethe




Grafentöchterlein Rosi-Agnethe
 
Ein Jüngling ohne Fehl und Tadel,
sehr reich, doch leider nicht von Adel,
liebte des Grafen Tochter Rosi-Agnethe.
 
Täglich schickte er ins Grafenhaus
einen riesengroßen Rosenstrauß
für die angebetete Rosi-Agnethe.
 
Der Papa sah eine Chance sogleich
(- denn Grafen sind nicht immer reich-)
für Töchterchen Rosi-Agnethe.
 
Doch diese war ein  kleines Luder,
verstellte sich hinter Schminke und Puder,
denn sie liebte – die Rosi-Agnethe
 
heimlich den Gärtnergehilfen Johann.
Er schien ihr eher ein rechter Mann,
so muskelbepackt. Oh Rosi-Agnethe!
 
Es kam wie immer im Sommermärchen,
sie fanden sich zusammen als Pärchen,
der Muskelprotz Johann und Rosi-Agnethe.
 
Im Winter war es keinem mehr verborgen,
das Problem machte allen Sorgen:
„Wie soll‘n wir es lösen, Rosi-Agnethe?
 
Früher steckte man solche ins Kloster rein,
heutzutage muss eine Hochzeit sein!
Nimm den Jüngling, Rosi-Agnethe.“
 
 
Die Rosensträuße waren längst ausgeblieben,
wie sollte der Junge sie fürderhin lieben?
Er nahm Abstand von Rosi-Agnethe.
 
Johann, für den sie nur Abenteuer,
fand eine Verbindung nicht geheuer
mit hochadligen Kreisen. Ach Rosi-Agnethe!
 
So musste das Töchterlein Abschied nehmen,
sich in die Schweizer Berge bequemen,
die Schand' zu verbergen. Arme Rosi-Agnethe!
 
 
© I. Beddies


.
 
 
 

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