Karl-Heinz Fricke

Der Kartenhaus - Schrank

Überraschungen im Leben
wird es immer wieder geben.
So dachte auch Susanne:
'Ich überrasche meinen Manne'.
 
Sie kaufte von IKEA,
dem Möbelhaus mit der IDEA,
einen großen Kleiderschrank,
damit Ordnung herrsche, gottseidank,
denn sie kriegte bald die Motten,
überall lagen die Klamotten.
 
Der Schrank kam an in Einzelteilen,
man brauche sich nicht zu beeilen
beim Zusammensetzen,
jedoch mit Sorgfalt ohne Hetzen.
 
Susanne machte sich gleich daran,
denn in zwei Stunden käm' ihr Mann
von seiner Arbeitstelle heim,
dann sollte alles fertig sein.
 
Nachdem sie den Schrank aufgebaut,
fiel er zusammen mit krachendem Laut.
Schuld daran war die Straßenbahn,
die unsanft angerumpelt kam.
 
Jedesmal nach dem Wiederaufbauen,
wurde er wieder umgehauen.
Susannes Nachbar, Otto Krauss,
lebte allein im Nebenhaus.
 
Uns es fragte die Susann',
ob er ihr wohl mal helfen kann.
Seit Otto's Gattin Anna tot,
war er bekannt als Schwerenot.
 
Susanne hatte keine Wahl,
sie wollt' überraschen ihrem Gemahl.
Bevor die Tram kam wieder entlang,
stellte sich Otto in den Schrank.
Er wollte nun genauestens sehen,
warum blieb der Schrank nicht stehen.
 
Da kam Susannes Mann nach Haus,
mitgenommen sah er aus.
"Oh mein Liebling, dem Himmel sei Dank,
wir haben endlich einen Schrank !"
 
Fröhlich mit verzücktem Blick
ging er zu dem guten Stück,
öffnete des Schrankes Tür
und sprach: Otto, was machst du denn hier ?"
Der Nachbar sah ihn nur groß an:
"Ich warte auf die Straßenbahn !"
 
          Karl-Heinz Fricke 22.11.2006


 

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