Dietmar Wessel

Eiskunstlauf-oder junger Mensch mit Alterskrankheit

Eiskunstlauf-oder junger Mensch mit Alterskrankheit

Zuerst die “Pflicht“, wie beim Eiskunstlauf,
alles lief nach Plan, ich war gut “drauf“
Heirat, Kinder und Studium,
Arbeit im Ausland und dann Wohnen im eigenen Refugium.

Beruflich immer aufwärts den Blick gewandt,
Dienstreisen in viele Länder,
daheim mit Frau und Kinder, Hand in Hand.

Noch voll im Streben nach Geld und Ehre,
hieß es plötzlich “Schluß mit der Karriere“
Bis dahin lief die Vorstellung ganz bunt und schön,
warum gab es plötzlich den Riß,
warum konnte es so nicht weitergehn?

Als wollt`die Jury mir sagen -
und ich konnt`nichts dafür:
“Die Pflicht kannst Du, jetzt kommt die Kür.
Jetzt kommt erst die Herausforderung,
den Rest des Lebens mit einer Behinderung!“

Und wenn Leute mich fragten in ungläubigem Ton,
“Ist ja schrecklich, erst 35 und schon Parkinson?“
So mocht`ich noch sagen, halb ernst, halb im Spaß,
“Ein jeder kann´s kriegen, auch schon ohne Seniorenpaß.“

Sagt mir der Rentner von 70 Jahren dann,
daß er jetzt die Krankheit
einfach nicht aktzeptieren kann,
entgegne ich nur: “Was soll das Jammern,
was ist denn los?
Hast ein volles Berufsleben hinter Dir,
Deine Kinder sind schon groß“

Dagegen unter 40 mit Parkinson, da ist man schon arg rar,
und wenn man dann auch noch arbeitet,
gibt´s nicht mehr viele Gleichbetroffene,
da fühlt man sich einsam, das ist schon wahr.

Es ist ja wohl auch eine andere Dimension,
ob Mitte dreißig oder Ende sechzig - mit Parkinson.

So wäre ein jeder zu Recht wohl sehr aufgebracht,
wenn die Sonne plötzlich ginge unter,
um halb vier statt wie üblich um halb acht.

Obwohl ich mir immer sage,
schau nur nach vorn und nicht zurück,
vermisse ich manchmmal die Zeit der “Pflicht“
wünsch`ich mir doch so sehr die Gesundheit zurück.
“The show must go on“
so ist halt das Leben,
meine Familie hilft miir,
weiterzuspielen, nicht aufzugeben.
Danke!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.04.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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