Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Im Straßencafé“ von August Sonnenfisch


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Lieber August! Jede Sekunde im Hier und Jetzt sein - darum geht es ?

Gegenprobe: Alle im Café sind sich dessen bewußt, hier und jetzt zu sein und
beobachten sich und und jeden unausgesetzt - dem Augenblick verpflichtet.
Ist das nicht auch ein Alptraum (oder Alb-Traum) ?
Ich fürchte, es gibt kein Entrinnen. Herzlich ... Inge hg

August Sonnenfisch (03.03.2014):
Nein, darum geht es nicht, liebe Inge: es geht um diese um sich greifende spezielle Handy-Abwesenheit oder I-Pad-Abwesenheit: man kann mit den Leuten ja nicht mehr reden, sie nicht einmal des Weges fragen ... und was sie selbst betrifft: sie hängen ja nicht mehr ab und sehen nicht, was um sie herum geschieht. - Was ja nicht falsch ist - aber: wie beschrieben. Siehe auch den Literaturhinweis, der bei mir einging und schon beim ersten Durchblättern ... Und wenn sie dermaleinst in den Himmel kommen und Petrus ihnen die Wolke zuweisen möchte, die er ihnen zugedacht hat, dann klingelt bestimmt ihr Handy ... Herzlich: August.

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...sehr gut beobachtet, August;-) das Menschsein ist verloren gegangen. Das findet man mitunter auch im Forum.
GN8 und lG, Bertl.

August Sonnenfisch (03.03.2014):
Lieber Bertl, ich danke dir - und lese gerade in deiner neuen Serie! - worüber ich mich dort noch äußern werde! Herzlich: August. P.S. Im Forum findet man allerlei: ein höchst interessanter Verein: ich liebe ihn.

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Lieber August, genau dieses Buch habe ich auch eben gelesen! Schöne Aussichten... . (siehe mein Gedicht dazu: Computerkommunikation v.23.2.) Denken wir noch selber und halten wir dadurch unser Gehirn gesund...
Lieben Gruß von Christa

August Sonnenfisch (03.03.2014):
Liebe Christa, ich danke dir! Witzig, dass du dieses Buch schon gelesen hast, das ich bislang nur durchgeblättert. Und sogar darüber gedichtet! ... Von den digitalen Menschen werden wir weniger gehört und gesehen als von den Menschen früherer Tage, sind doch die Heutigen displayfixiert: von Bedeutung sind für sie Displays. Auch muss es schnell gehen - eben tedenziellerweise in der Geschwindigkeit dieser Digitalmaschin(ch)en. Und es geht fast nur noch um RICHTIG und FALSCH - und FALSCH ist ja immer der Andere, ergo wirst du permanent von irgendwelchen digitalen Grasdackeln korrigiert: kaum weiß noch jemand, dass nichts falsch ist, weil alles eben zum Leben gehört (selbst diese Digitalisierung). Und das von mir soeben Benannte geht bis in die letzten Poren der Gesellschaft, also auch bis in die Tanzkurse hinein (wie hier im Forum ja bekannt ist, bin ich ein Amateurtänzer): die Figuren werden primitiver: Komplexitäten werden aufgehoben, Flirtelemente eliminiert. Und die Tanzlehrerschaft arbeitet erstens nicht mehr im Tempo der Seele (wie z. B. Moshé Feldenkrais), zweitens zeigt sie ihren Kunden (die sie ja bezahlen) weniger wie es geht, als wie wie es nicht geht. Ich lernte noch bei einem Skilehrer alter Schule das Skifahren: er spielte mit den Bewegungsmöglichkeiten auf Skiern und sagte uns eine Woche lang immer wieder: "Es ist oalles goanz ainfoach!". Danach fuhr ich einen sauberen Stemmschwung und auf der Piste sagten die Leut manchmal: "Schau, der fährt einen schönen Stemmschwung!"... Herzliche, völlig undigitale Grüße: vom August

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Lieber August,

und dabei ist ein Café-Besuch doch zum In-sich-ruhen und Leise-blicken (nicht laut gaffen) geschaffen worden - für mich jedenfalls...

Liebe Grüße
Faro

August Sonnenfisch (05.03.2014):
Für mich auch, lieber Faro! ... Treffliche Ausdrücke, die anregen: "Leise-Blicken" versus "Laut-Gaffen"! Betrachten, Schauen - oder Gaffen, Taxieren, Beurteilen. Leise Blicke - oder laute Blicke. Teilnehmende Blicke - oder usurpatorische Blicke. ... Ich danke dir und grüße bestens: August

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