Berni Kestoi
Der Herr Pfarrer
Sie wandeln fromm gen Eucharistie,
doch nichts davon gar ahnen sie,
was oft geschieht in des Kirchenhauses Sakristei,
sie beten froh und frei dabei,
Doch der alte Pfarrer pflegt fatale Präferenzen,
und fürcht' doch keine Konsequenzen,
Niemand erblickt, verborgen unter der Soutane,
wie sie ihm (unheilig) schwillt, seine "Banane",
Er ist gewillt und begierig wild,
die Gemeinde macht sich hier kein Bild,
ihm stattzugeben, auszuleben seinen kranken Trieb,
im physischen, wörtlichen Sinne hat er seine Schäflein lieb,
Die Messdienerjungs, jene braven Chorknaben,
degradiert er zu willenlosen Werkzeugen, seinen Liebessklaven,
geilt sich geifernd, sexeifernd, ergötzt an ihrem Leid,
geopfert seiner Lust wie's Opferlamm zur Osterzeit,
Sein Lustgewinn gilt ihm als elftes Höchstgebot,
und sind die Opfer angstgetränkt, gar sehr devot,
sind sie in Bedrängnis, höchster Not,
wähnt er sich beinah wie ein Gott,
Täglich predigt fromm und mahnend,
er Jenen, die in der Mess' gar nichts ahnend,
andächtig lauschend heil'ger Botschaft täglich' Brots,
die Gemeinde im vollen Glaubensaufgebot,
So treibt er, ungeschoren, fort seine Perversion und Perfidie,
verwischt seine Spuren mit äußerster Akribie,
Glaubt sich sicher – weil die Opfer schweigen,
eines Tags wird sich dies dem Ende neigen,
Die Justiz wird in Polizeiversion heranschnellen,
und dann klicken dem perversen Schwein die Handschellen,
dann ist gewiss, dass Gerechtigkeit siegt,
und er seine gerechte Strafe kriegt,
Am besten, sie kastrieren ihn sogleich,
alles andre wär gleichwohl unhilfreich,
und dann ab zum Studium der Knastologie,
auf Lebenszeit! Entlassungstermin: NIE!
(c), (r) bkestoi 2010-03-11
Vorheriger TitelNächster TitelEine kleine Meinungs-Stellungnahme anhand eines natürlich fiktiven Falls, der sich aber bestimmt in der ein oder anderen Form ähnlich abgespielt haben dürfte, an Dutzenden Orten in allen deutschen Bistümern. Es beginnen sich Abgründe aufzutun - und der Sumpf wird tiefer, längst nicht alles aufgeklärt. Wie zu lesen war, reagierte die Kath. Kirche bisher nicht auf die angemessene Weise und versetzte pädophil veranlagte Geistliche einfach in andere Bistümer. Immerhin hat der Vatikan jetzt angekündigt, eine lückenlose Aufklärung zu ermöglichen.
Der vorliegende Text kann als meine Reaktion vor allem auf den Leitartikel des Spiegel (Ausgabe 06/2010, "Die Scheinheiligen") gewertet werden. Berni Kestoi, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.03.2010.
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