Wolf-Rüdiger Guthmann

Der Kartoffelbefehl

Jahrhunderte aß man in Preußen Mais,
Kohlrüben, Weizen, Hafer und Reis.
Angelockt aus vielen armen Ländern  
sollten die Menschen hier vieles ändern.
Schon durch die menschliche Vermehrung
mangelte es an ausreichender Ernährung.
Friedrich II musste Preußens Mägen füllen
um den Hunger der Bevölkerung zu stillen.
 
Der Alte Fritz ging zwar etwas krumm,
doch im Kopf war er nicht dumm.
Urgroßvater Friedrich Wilhelm I., meine Güte
brachte die Kartoffel wegen der Blüte.
Doch den praktischeren Alten Fritz 
interessierte nicht der Blütenschlitz,
er wollte rasch die Knolle vermehren,
um seine Untertanen zu ernähren.
 
Nach hin und her, ob Stärke, ob Mehl,
gab es 1756 Friedrichs Kartoffelbefehl.
Die Kartoffel sättigte nicht nur Preußen,
die Kartoffel, sagte man, ist Preußen.
Weil Kartoffelpreise zu sehr gediehn,
gab’ s 1843 Kartoffelstürmer in Berlin.
Schon Jahre später dann alle wollen,
den klaren Schnaps aus diesen Knollen.
 
Stärkefabriken an allen Ecken
konnten den Bedarf im Winter decken.
Der Kartoffelanbau war gut gereift,
da kamen Käfer, schwarz-gelb gestreift. 
Sie fraßen die wichtigen Blätter ab
und hielten die Bauernkinder in Trab.
Die kleinen Finger entfernten stundenlang
Käfer, ehe die Pflanze braunfäulekrank.
 
Nebenbei sei hier sogar geschrieben,
die Kartoffel hat auch Politik betrieben.
Als 1948 zum Westteil von Berlin
die Luftbrücke der Alliierten erschien,
flogen die Rosinenbomber sogar Kohlen
und mussten Trockenkartoffeln holen.
Gäb es damals nicht diesen Befehl,
gäbs nur Nudeln und Spätzle aus Mehl.
 
Dabei kann man Kartoffeln kochen,
ungeschält, wie fette Knochen.
Oder in Folie eingepackt und gebraten
sind sie zu Leberwurst oder Quark zu raten.
Geschält, gekocht, gequetscht in Größen
werden sie erhitzt zu runden Klößen.
Suppe kochen, rösten in der Asche Glut,
die Kartoffel ist für alles und vieles gut.                    
 
19.05.2013 ©  Wolf-Rüdiger Guthmann 

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