Benjamin Bieber

Stärngsicht

MAN STAUNE FOLGENDE ZEILEN SIND IN EINEM DEUTSCHEN DIALEKT GESCHRIEBEN, DEN MAN IN MEINER HEIMAT IM ALLTAG BRAUCHT. ES IST DAS BASELDEUTSCH

Mä stuni, folgendi ziile sin imene dütsche dialägt gschribe, wo me i minere heimet im alltag brucht. S’isch s’ Basel diitsch.

STÄRN GSICHT

Immene chline Wald, unterem Stärnezält,
isch di Läbe gane us dere Wält.
Hesch du mech einsam zruggloh do
Und s’erstmal im mim Läbe sind mer Träne cho.

Hüt däng ich zrug an de schöni Morge,
ohni Laid und ohni Sorge,
wo Trummle knallt hend und d’Piffe gsunge,
a dem Morgesträich wo isch alles glunge.

Und dört bisch cho, im Stärneliecht
Und hüt däng i mer, s’schicksal isch en dumme Siech,
worum han i di it früehner gseh,
mer hätte vo eusem Glück, hüt vil, vil meh.

S’isch mer glich, wenn mi niemerds ghört
da me mi it verstoht het mech no nie gstört,
doch jede won es Härz si eige nennt,
wird da Lied verstoh au wenner d’Sproch it kennt.

Am Himmel ob gseh ich en Stärn
Und ich weiss au hüt hesch du mech gärn.
Und immer wenn mi d’Sehnsucht sticht,
luegt din Stärn, das mis Läbe it verbricht.

Und in dem Stärn, gsehn ich di Gsicht.


STERNGESICHT

Übersetzung ins Hochdeutsche

In einem kleinen Wald, unter dem Sternenzelt,
ist dein Leben gegangen aus dieser Welt
hast du mich Einsam zurückgelassen, dort,
und zum ersten mal in meinem Leben, kamen mir die Tränen.

Heute denke ich zurück an jenen schönen Morgen,
ohne Leid und ohne Sorgen,
wo Trommeln geschlagen haben und Flöten gesungen
an diesem Morgenstreich*, wo alles ging.

Und dort bist du gekommen, im Sternenlicht,
und heute denk ich mir das Schicksal sei ein schlechter Kerl,
warum habe ich dich nicht früher gesehen,
Wir hätten von unsrem Glück, heute viel, viel mehr.

Es ist mir egal, wenn mich niemand hört,
dass man mich nicht versteht, hat mich noch nie gestört.
Doch jeder der ein Herz sein eigen nennt,
wird dieses Lied verstehen, auch wenn er die Sprache nicht kennt.

Am Himmel oben, sehe ich einen Stern,
und ich weiss das du mich auch heut noch magst,
und immer wenn mich die Sehnsucht sticht,
Sorgt dein Stern dafür, das mein Leben nicht zerbricht,
und in diesem Stern seh ich dein Gesicht.


*Der Morgenstreich ist der Fasnachtsbeginn in Basel um genau 4:00 Morgens.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.04.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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