Fred Schmidt

Jahrmarkt

Gestern war ich auf dem Jahrmarkt

ziemlich spät in der Frische der Nacht,

Freunde haben mich dorthin gebracht,

am Rand der Stadt haben wir geparkt.

 

So’ne Kirmes hab’ ich lange nicht geseh’n,

seit siebzig Jahren ist’s nicht mehr gescheh’n.

Und ich tauchte tief unter in Erinnerung,

stellte mir vor, ich wäre noch ein Kind

voll Staunen über Lichter viel und Farben,

ohrenbetäubenden Lärm verstärkt vom Wind,

all das Getöse füllte mich mit Verwunderung.

Und Eltern beschützten mich mit Zuneigung.

 

Gestern schien es mir, ich sei verloren,

zwischen Karussels und Achterbahn,

Teichen, wo man rollt in Plastikrohren,

oder rudert auf ’nem schicken Kahn.

Bunte Maschinen, die rasen auf und ab.

Zuschaun allein macht schon ganz schlapp.

 

Geisterbahn, Känguru und Raupe, Mr. Bean,

endlos viele Spiele und auch Lotterien,

zum Essen und Trinken zahlreiche Stände,

dicht bepackt war das ganze Gelände.

So irrte ich durch diese laute Extravaganz,

kehrte zurück in der Kindheitsträume Glanz,

wo Dinge mich zum Erstaunen brachten,

die gestern wieder Eindruck auf mich machten.

 

Ich erkannte, wie schnell die Zeiten zieh’n dahin,

wie schnell ich, ohn’ es zu merken, alt geworden bin.

 

Salamanca, September 2013

 

 

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