Claus Jordan
Der Entdecker (Prosa oder Bodenhaftung)
Selbst der größte Entdecker - jener, der die Welt verändern und neu
erklären wird- übersieht schon mal etwas und lenkt seinen Blick dort hin,
wo sich nichts mehr in ihm widerspiegelt. Suche im Nichts!
Als er losging, in seinem Beginnen, konnte er im Geiste schon die
Visionen seiner zukünftigen Entdeckungen, oder besser gesagt, seiner
Offenbarungen, also, die wirklichen Wahrheiten der Menschheit, den Weg zu
unser aller Glück- so sicher war er sich- verschwommen wahrnehmen, waren
sie doch ganz dicht vor ihm und schon wie vorgezeichnet in seinen
Gedanken, aber dann doch noch durch einen, nur grobe Formen
preisgebenden, transparenten, Schleier verborgen; so wie die Morgensonne
hinter, von der Erde her aufsteigenden Nebeln matt schimmert.
Aber fast waren Sie schon wirklich, - es fehlte nicht mehr viel.
Ein Winziges nur war es.
Nur die Gegenwart nämlich, war noch das einzige Hindernis, das zwischen
ihm und ihnen stand. Er konzentrierte sich so sehr und stark darauf sein Ziel
zu erreichen, die Nebel vor seinen Augen zu vertreiben, den Schleier über
allem zu lüften, dass er über einen Stein, welcher ganz offensichtlich und
riesengroß genau vor ihm auf dem Weg lag, stolperte und stürzte.
Verschwunden war das visionäre Ziel - und das Erträumte wurde zu einem
vertikalen, schwarzen Strich, der nach unten führte- und da war die Erde und
hart und lehmig der Boden, auf den er schlug; und da die Welt, die plötzlich
so viel und so nah.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.02.2014.
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