Michael Geneschen
Das Spukhaus
Mein Name ist Xaver. Ich bin ein hübscher, stolzer aber nicht unbedingt tapferer Kater und habe als kleines Findelkätzchen meine Dosenöffner und deren Sohn Timmy adoptiert. Wir wohnen in einem großzügig gestalteten Haus am Waldrand. Ich habe dort sogar mein eigenes Zimmer, die Waschküche, wo meine Dosenöffner mir ein gemütliches Körbchen hingestellt haben. Aber oft nächtige ich am Fußende in Timmys Bett., auch wenn meine Dosenöffner das nicht gerne sehen. Eines Tages im Sommer, Timmy nennt es Sommerferien, durfte sein Freund Ben einige Tage bei uns schlafen. Schön für mich, denn Ben krault mich immer ausgiebig. Am Nachmittag hatten Timmy und Ben es sich in Timmys Zimmer bequem gemacht. Mama Dosenöffner hatte Cremetörtchen gemacht die wir drei vernaschten. Timmy und Ben unterhielten sich über ein altes Haus im Wald wo es angeblich spuken sollte. Ich lag mit halb geschlossenen Augen auf dem Bett, hatte die Ohren aber gespitzt. Timmy und Ben wollten nachts aus dem Haus schlüpfen um zu überprüfen ob es in dem Haus wirklich spukt. So erzählte man sich. Zum Glück hat unser Haus nur ein Erdgeschoss. So konnten Timmy und Ben ohne Probleme aus dem Fenster klettern und losmarschieren. Wie erwartet wollten sie mich nicht mitnehmen. Aber auch ich kenne Wege das Haus ungesehen zu verlassen und so folgte ich den beiden in sicherer Entfernung. Kurz nach den beiden erreichte ich das alte Spukhaus. Timmy und Ben standen unentschlossen auf dem dunklen Waldweg. Ich versteckte mich hinter einem Holzstoß. Plötzlich bemerkte ich ein unwirkliches blaues Licht im oberen Stockwerk. Auch Timmy und Ben hatten es bemerkt. Die beiden nahmen die Beine in die Hand und rannten zurück nach Hause als ob der Teufel hinter ihnen her wär. Meine Katzenneugier war jedoch geweckt. Zuerst zögerte ich noch, doch dann entschied ich mich ins Haus zu gehen. In der Halle war es staubig. Für Mama Dosenöff!
ner h&au
ml;tte hier bei so viel Schmutz der Horror angefangen. Ich dachte einen Moment nach. Das Licht kam von oben also musste ich die große majestätische Treppe hinauf. Auf dem Korridor oben war es noch dunkler als unten, denn hier gab es keine Fenster die ein wenig Mondlicht hereingelassen hätten. Vorsichtig tastete ich mich weiter. Auf einmal war ein Brausen und Dröhnen zu hören. Eine laute aber unverständliche Stimme schien Befehle zu geben. Meine Angst wuchs, doch meine Neugier siegte. Ich ging weiter in Richtung dieser seltsamen Geräusche. Was ging hier vor? Plötzlich hörte ich schlurfende Schritte. Ich rettete mich mit einem Sprung hinter eine alte Rüstung. Die Schritte kamen näher, doch niemand war zu sehen. Die Schritte schienen die Rüstung zu passieren, doch noch immer war alles dunkel. Panik ergriff mich, ich wollte nur noch raus. Vielleicht war eine Zimmertür und in dem Zimmer ein Fenster offen durch das ich entkommen konnte. Ich sehnte mich nach meinem Körbchen in der Waschküche. Es gab keine Zeit zu verlieren. Gerade als ich losspurten wollte sah ich an der Treppe eine weiße Wolke und wie aus dem Nichts stand ein kleiner Mann mit einer Spitzmütze auf dem Kopf vor mir. Ich wollte zurück in mein Versteck hinter der Rüstung, doch da gab es ein erneutes lautes Geräusch. Ich hatte nicht aufgepasst und die Rüstung umgeworfen. Oh je! Der Mann drehte sich in meine Richtung um. Ich schloss die Augen. Was jetzt kommen würde wollte ich gar nicht wissen. „Dich kenn ich doch!“, sagte das Männlein. „Du bist doch Xaver und wohnst am Waldrand.“ Vorsichtig öffnete ich die Augen. „Ja, ja, der bin ich.“, stotterte ich. „Und was machst Du hier?“, fragte der Mann. „Ich…ähem…also.“ Ich wußte nicht was ich sagen sollte. Doch der Mann lächelte.“Du wolltest wissen was es mit dem Spuk auf sich hat.“ &bd!
quo;Ja,
genau.“, gab ich kleinlaut zu. Dann fügte ich etwas erstaunt hinzu: „Sie verstehen mich?“ Der Mann nickte. „Aber wie?“ Ich konnte es immer noch nicht fassen. „Magie.“, lächelte der Mann. „Früher kannte man mich als Fubios den Zauberer. Aber das ist lange lange her. Seit einigen Jahren lebe ich hier. Aber ich bin alt geworden. Meine Tricks funktionieren nicht mehr so wie früher. Deswegen glauben viele Leute hier spukt es. Komm, ich habe noch ein paar Leckerchen. Eigentlich für Hunde aber unter den gegebenen Umständen dürfte das egal sein. Erzähl mir von Dir.“
Das hab ich auch getan. Endlich habe ich mal ein richtiges Abenteuer erlebt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.01.2015.
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