Brigitte Waldner
Sein Name ist ja sein Programm
Die Katze lag auf meinem Bettund schnurrte mir ins Ohr,
dann kam der Räuber Gatternig
auf den Balkon empor.
Sein Name ist ja sein Programm,
er nimmt sich, was er sieht,
er plündert mich hier aus und arm,
was jederzeit geschieht.
Erst flüchtete die Katze
in meinen Kleiderschrank,
und mit vermummter Fratze,
die höllenmäßig stank,
hob er danach das Fenster aus
und stieg ins Zimmer ein,
dann schlich er sich durchs ganze Haus
im Straßenlichterschein.
Er sperrte eine Türe auf,
ich hörte es genau,
und suchte ein paar Sachen aus,
die nahm er sich für lau.
Am Tisch lag auch mein Portemonnaie,
daraus zog er den Schein,
was ich nur höre und nicht seh,
am Klettverschluss allein.
Der Räuber ist ein starker Mann
und trägt viel an Gewicht,
mit dem legt man sich nicht gern an,
er scheut das Tageslicht.
Nach einer halben Stunde fast
ging einer durch das Tor,
es war der unerwünschte Gast,
und ging zum Nachbarn vor.
Es bleibt die Frage ungeklärt,
ob es der Rudolf war,
der täglich immer wiederkehrt,
der Günter gleicht aufs Haar,
und der fährt mit dem LKW
um vier Uhr morgens fort,
wer war um drei Uhr in der Früh
in meinem Haus vor Ort?
Wer öffnete um eins zur Nacht
vom Dachboden die Tür?
Das hat nicht einer hier gemacht,
da waren zwei bei mir.
Die Schritte hörte ich von zwei
und von dem Flüstern ein Geräusch,
Komplizen sind mir ja nicht neu,
sie sagen, dass ich mich nur täusch.
Mein Geld und meine Sachen weg,
ach, wär es nur ein Traum,
erleiden muss ich Schock und Schreck
und glaub es selber kaum.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.01.2019.
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