Dietrich Pietsch
Spurensuche
Spurensuche
Wo warst du?
Vielleicht in dem fernen Garten,
wo mir das Sommergras bis über den Kopfe wuchs
und Freiheit und Träume blühten wie Löwenzahn
zwischen Liguster und Buchs.
Vielleicht in dem verwilderten Park,
wo ich mich in einer Spätsommernacht verlor
und nun der Mohn von der Sonne versengt
sich wie Trauerflor zwischen die Kornblumen legt.
Vielleicht unten am See
auf dem Steg, der vom Schilf fast verdeckt,
wo ich allein inmitten des Schweigens
und meine Freiheit nach etwas Bitterem schmeckt.
Oder warst du in dem Haus,
das so verwaist an den Hügel gelehnt
und an dessen Tür ich oft klopfe,
als wär ich ein Fremder.
Müde der Träume von endlosen Reisen
klopfe ich weißhaarig
an ein erkaltetes Herz.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.03.2023.
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