Ingrid Baumgart-Fütterer

"Hier spielt die Musik"

Persönlichkeitsentwicklung im Einklang mit dem Klavier

"Aller Anfang ist schwer" - Humoristisch - ironische Rückschau -

Der innere Kritiker setzt mir mit negativen Einflüsterungen, die mein Selbstwertgefühl unterminieren, beim Klavierspiel mitunter heftig zu. Er sorgt dafür, dass ich trotz ausreichender Übung vor Aufregung die falschen Tasten drücke, aus dem Rhyhtmus gerate oder erst gar nicht den richtigen Rhythmus finde. Dann kann es passieren, dass ich an meinen musikalischen Fähigkeiten zweifle oder gar an meiner "Dusseligkeit" fast verzweifle.  Zum Glück mache ich diesem Quälgeist mittlerweile seine Vormachtstellung streitig, indem ich mich darin übe, unnötige bzw. unproduktive Gedanken als solche zu erkennen und bestmöglich abzuschalten, vernünftige dagegen in heilsames Tun umzusetzen, z.B. beim Klavierspiel gerade an Übergängen nicht den Atem anzuhalten, sondern locker und wie befreit im Rhythmus der Musik weiter zu atmen.
Mein Klavier sendet mir während des Musizierens "Botschaften der Liebe", die von mir häufig nicht wahrgenommen werden werden, vor allem dann nicht, wenn ich mit ängstlichen Gefühlen, Kurzatmigkeit, Muskelverspannungen oder gar eigenen verbalen Entgleisungen zu kämpfen habe. Doch werde ich künftig nicht nur den Botschaften des Klaviers mehr Achtung entgegenbringen, sondern auch denen meines Körpers. Die Körperbotschaften bringen mich in Kontakt mit der Intelligenz meines Herzens, ebnen den Weg zu einem tieferen Verständnis des eigenen Verhaltens und tragen zu einer adäquateren Bewältigung des Klavierspiels bei. Gefühlsmäßig  werde ich meinen Körper vor allem beim Einüben neuer Klaveirstücke bestmöglich "bewohnen", um ein Gespür für die aktuellen, lebendigen, noch "unverfälschten" d.h. ungefilterten  Wahrnehmungen zu entwickeln, die sich im Zusammenspiel von Körper, Seele, Geist und dem Klavier ergeben. Dabei ist die gefühlte Veränderung ausschlaggebend, denn sie ist die Kraft, die Erstarrtes aufzulockern vermag. Brechen Selbstblockaden auf, kehrt im Strom des Erlebens mit den befreiten Gefühlen meine Daseinsfreude zurück und mit ihr die kindliche Lust am Experimentieren am Klavier mit allen Fehlern, die sein dürfen, sogar willkommen geheißen werden. Bekanntlich kann man aus Fehlern klug werden, sofern man bereit ist, daraus zu lernen.
Masken der Angst und Scham lege ich nach und nach ab, um den Facetten meiner Persönlichkeit am Klavier vor allem im Beisein meiner Klavierlehrerin mehr Ausdruck zu verschaffen. Ich bin darauf bedacht, nicht in alte Muster zurückzufallen. Das "Jungfräuliche", das sich in mir zeigt, entwickle ich musikalisch weiter und nutze mithilfe meiner Klavierlehrerin Ressourcen, die bisher aus meinem Blickfeld geraten waren, z.B. "Herauskitzeln meines frühkindlich angelegten Rhythmusgefühls,
das sich bekanntlich schon im Mutterleib auszubilden beginnt, z.B. im Takt der mütterlichen Herzschläge. Dem Liedtext "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" kommt da eine weitere und vor allem tiefsinnige Bedeutung zu.

Aus dem Hoheitsgebiet meiner Seele werde ich mit der liebevoll - strengen Unterstützung meiner Klavierlehrerin den inneren Kritiker weitgehend verbannen. Die unangefochtene Regentin - hoffentlich auch am Klavier - werde dann ich sein und das Zepter nicht mehr aus der Hand geben und demzufolge den "Herzens-Dialog" mit meinem Klavier genießen können wie nie zuvor.














 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.07.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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