Klaus Heinzl

Die Taufe


Das Prinzenpaar war sehr erlaucht,

als es im Beisein eines Pfaffen,

ihr Kindlein in das Becken taucht,

kein Grund hier schreiend zu erschrecken.

 

Die Taufe war es, das das Kinde,

im seichten Wasser schwinden ließ.

Nicht angenehm ( so wie ich finde )

denn dieser Tauchgang war echt fies.

 

So sprach der Pfaffe unentwegt,

vom Heiland und noch dies und das,

bis sich das Kind nicht mehr bewegt,

im Becken, das doch auch sehr nass.

 

Ein schlimmer Akt, der hier beweist,

dass man entscheidet, wer du bist,

wie der Getaufte letztlich heisst,

solang er noch am Leben ist.

 

Manch Ritual, sind wir mal ehrlich,

ist oftmals wirklich nicht durchdacht.

Drum insofern nicht ungefährlich,

denn läuft es blöd, ( nun gebt gut acht )

 

wurd´ ungewollt wer umgebracht...

 

 

NACHRUF:

 

Bevor Ihr mich zum Teufel jagt,

sei zu dem Werke noch gesagt,

dass in der Kirche, so als Christ,

schon einiges geschehn ist.

 

Doch ist bei keiner guten Taufe,

egal in welche Kirch ich laufe,

ein Kindlein jemals umgekommen,

es ist hier einfach weggeschwommen.

 

Getötet hat man nur die Frauen,

( nicht die, die vorher abgehauen ),

die man als Hexen hier verkannt,

man hat sie kurzerhand verbrannt.

 

Auch manche Ritter, stolz im Sieg,

sie töteten in einem Krieg,

im Namen Gottes, wie sie meinten,

wozu sie sich im Kampf vereinten.

 

Ansonsten zeigte man viel Liebe

im Einklang pädophiler Triebe,

und gaben allen die so warten,

im Ablass nette Eintrittskarten.

 

Sie horten Kohle, ganz bescheiden,

können die Hungersnot nicht leiden,

doch achteten beim Taufgebaren,

dass Lungen ohne Wasser waren.

 

 

 

 

 

© kh. 19.09.2023

 

 

Bild zum Gedicht Die Taufe

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