Ich habe als Leiter einer ehemaligen Raiffeisenbank (Hauptstelle, 7 Zweigstellen, rd. 60 Mitarber*innen viele Jahre in den neuen Bundesländern (Raum Wismar) verbracht. Ich kenne die Einstellungen der "Ostler" und der "Westler". Beide Großgruppen haben es sich auf dem Sofa der Vorurteile gemütlich gemacht. Wer heute durch die ehemalige DDR reist, erkennt ein verwandeltes Land. Was Kohl, den ich nie mochte, einst versprach, ist geschehen. Der Rest ist plumpe Nostalgie (Ostalgie). Geben wir doch deutscher Untugend (Heuchelei) keine Vorschusslorbeeren. Und wer heutzutage Putin liebt, hat früher Ulbricht und Honecker geliebt. Über eine Million Stasileute und IMs können sich nicht irren ! Auch Hitler war ja im Grund ein feiner Kerl.... Geht doch mal auf eine Parteiversammlung der AfD nach Sachsen.
Dann hört das Gefühlsgequatsche endlich einmal auf.
Olaf
tryggvason03.10.2023
Kritisches Gedicht, gut gereimt, bei uns zu Hause ist Deutschland vereint. Mein Bruder Roger lebt im Osten, aber ich bekam auch so etwas mit, dass die Trennung zwischen Ost und West noch nicht ganz vollzogen ist, nicht nur in Anpassung des Einkommens, sondern man sagt teils DDR und Ossis. .Aber vielen ist es nicht bewusst, was der Tag der Einheit bedeutet. Hauptsache man hat frei, aber das Fernsehen erinnert jedes Jahr an den Mauerfall (Konzert, Ansprachen und Filme) und so wird es nicht untergehen, dass Deutschland jetzt vereint ist. Aber gutes Gedicht, schon dass es im Reim ist.
Katja
kbaum03.10.2023
...Francesco, ohne Einigkeit geht gar nichts; das hat uns die Geschichte gelehrt.
LG Bertolucci.
freude03.10.2023
Ich als Österreicher bin da ein Außenstehender, aber ich finde der Mauerfall war damals längst notwendig. Nun ist vereint was zusammen gehört.
LG Herbert
Herbert Kaiser03.10.2023
Lieber Franz! Ich vertrete die Meinung von Herbert. Gerne gelesen, liebe Grûsse Karin
Karinmado03.10.2023
Lieber Franz,
ich habe mir nach dem Lesen deines Gedichtes auch die Kommentare reingezogen. Du weißt ja, dass ich ein Westberliner bin. Ich lebe aber seit 11 Jahren in - Hohenschönhausen. Früher kam mir da tatsächlich der eene oder andere Betonkopp entgegen. Heute hat sich das sehr geändert. Keiner fragt mehr, wer woher kommt, In meinem ersten Buch sind noch einige Loblieder über Hohenschönhausen und Umgebung drin. Ich muss es einfach mal verteidigen!
LG von Andreas
Andreas Vierk03.10.2023
Lieber Franz,
natürlich ist Deutschland immer noch getrennt. Im Rahmen meiner Kur, nicht weit vom ehemaligen Grenzgebiet entfernt, gab es zum Beispiel getrennte Raucherecken. In einer Raucherecke saßen die Qualmer aus dem Osten, in der anderen jene aus dem Westen. Aber dies war eher ein Einzelbeispiel, zumal auch Patienten mit gravierenden Leidensgeschichten sich gegenseitig getröstet haben. Unter denen existierte dieses leidige Ost-West- West- Problem faktisch nicht. Menschen, die durch ein Leben in unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen geprägt waren, lassen sich nicht mittels Knopfdruck vereinen. In der Zeit der Wende dachte ich, man müsste alles aus dem Westen übernehmen, um erfolgreich zu sein. Überraschenderweise übernimmt jetzt der Westen viel von jenen Faktoren, die zum Kollaps der früheren DDR geführt hatten. In der DDR hatte die Ideologie Vorrang vor der Ökonomie. Und bei der heutigen Ampel - im Besonderen bei den Grünen - verhält es sich ähnlich. Das erinnert schon an die Machtstrukturen innerhalb der SED. Und Menschen, die diese Folgen der Deindustrialisierung am eigenen Leib spüren mussten, haben große Angst vor einer kollabierenden Wirtschaft. Aber auch im Westen hat sich in jüngster Vergangenheit der Wind, in Bezug auf die gegenwärtige Politik der Ampel, spürbar gedreht. Auch jene Ängste vor einer Überforderung in der Politik der Migration, sind mittlerweile auch in Bayern, Hessen oder auch in NRW zum Greifen nahe. Auch da gibt es zurzeit Bürgerproteste im Rahmen von Einwohnerversammlungen. Das Gewicht der Berichterstattung - hauptsächlich vom WDR - ist zu einem Großteil auf den Osten fokussiert! Das Kulturelle findet kaum mal die gebührenden Erwähnung. So werden zum Beispiel Künstlern, aufgrund der diktatursozialisierten Vergangenheit, qualitative Fähigkeiten abgesprochen. Aber sobald in einigen Hitparaden von Online-Radiostationen den Hörern die Herkunft der Künstler verborgen bleibt, kommen überraschende Resultate ans Tageslicht!
Ich danke dir für das Posten deines starken Gedichtes!
LG. v. Michael
Michael Reissig03.10.2023
Lieber Franz, eigentlich gut dass es diesen Gedenktag der Wiedervereinigung gibt. Hohe Mauern legen aber immer noch einen Schatten auf die Sonnenseite eines vereinten und verständnisvollen Miteinanders. Noch sind allerdings in unserer heutigen welterschütternden Zeit nicht alle Mauerreste, zumindest gedanklich, von beiden Seiten nicht in den Köpfen abgetragen!
Vor wie nach bestehen Ungleichheiten mit dem Osten im Lohn und Rentensystem, welches eine gewisse Unzufriedenheit der Bevölkerung mit sich bringt. Die anstehenden Wahlen in Thüringen, Sach-sen und Brandenburg lassen einfach nichts Gutes erahnen.
Mit frdl. GR. Karl-Heinz
Musilump2303.10.2023
Weitere, nicht ungefährliche Herausforderungen bleiben, dennoch, die Einigung sollte mit gegenseitigem Respekt weiterhin gefestigt werden. Mögen über drei Jahrzehnte auch viel sein, aber unterschiedlichste Systeme wirken noch immer nach.
Herzliche Grüße, Franz, schickt Dir Ingeborg
henri04.10.2023