Frank-Ulrich Meinhard
Der siebente Tag
Der siebente Tag
Als du ruhtest, Herr, muss September gewesen sein.
Die erste Ernte war eingebracht.
In den Scheunen roch es nach Heu
und die Keller waren voll mit Äpfeln und Holundermarmelade.
Das war vielleicht der schönste Moment der Schöpfung.
Dein Atem, Herr, durchzog das Holz der Bäume,
die feierlich ihre Arme erhoben, dankend und wie im Gebet.
Nirgendwo fand sich der Hauch eines trüben Gedankens.
Du, Herr, warst das Licht, das alles trug,
gleichwie in Deinem innersten Sein.
Noch zogen die Vögel nicht in den Süden.
Noch wusste niemand vom Kommen der Gier.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.10.2023.
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