Gerwin Degmair

Gottes Regenbogen

Gottes Regenbogen

Einst hatte sich ein Regenbogen

bei starkem Regen so verzogen,

dass er als bunter Himmels-Star

schon richtig am zerkrümeln war,

und da die Sonne weiter schien,

begann voll Angst er, rasch zu fliehn.

Schon floh er steil zum Himmel hoch,

weil's dort noch nie nach Schimmel roch,

was man auch daran leicht erkennt,

dass man ihn „Paradies“ gern nennt.

Wenn aber es von dort stark regnet,

sagt das nichts andres als: Gott segnet

die Erde, die um Wasser ringt,

weil Hitze sie zum Schwitzen zwingt.

Schon fragte sich der Regenbogen,

war mir vielleicht Gott nicht gewogen,

weil ich die Gründe nicht erkannte,

warum er mich zur Erde sandte?

Um ihn herum wird's totenstill,

er drum zurück zur Erde will,

im Glauben nämlich, dass er dann

sich selber bunt bemalen kann,

doch leider – Pech dem Regenbogen -

hat er sich damit selbst belogen,

denn ganz egal, welch' Grund für Regen,

bunt malt ihn nur Gottes Segen

und wenn er gar wild rauschend fällt,

Verwüstung damit droht der Welt,

zeigt Gott nur, was es ihm bedeutet,

wenn Mensch für Mensch die Welt ausbeutet,

bis kaum mehr noch sie atmen kann,

zur Strafe wird uns Wasser dann.

Doch sprudelt es auch Hoffnung an

als Fluss der Rettung aus dem Wahn,

denn Gott ruft da noch mehr human:

Mensch werde Mensch - fang endlich an!

Nicht mach die Erde DIR - mach DICH der Erde untertan!"

(ammerseer, Nov.2023, Jan.2024)

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