Herbert Kaiser

Feuervogel

 

Reiss mir das Mondherz aus der Brust 

Das kalt und einsam in mir schlägt 

Halte es wärmend in den Händen 

Damit die Liebe es erweckt. 

 

Sei mein Feuervogel der Nacht 

Der Sternenmilch in die Seele gießt 

Dass treiben kann der Liebe Spross 

Und neues Leben in den Adern fließt. 

 

Nimm mich zärtlich unter dein Gefieder 

Brüte das Geheimnis in mir aus 

Ich liege als toter Schwan zu deinen Füßen 

Jetzt wohnen wir im selben Haus. 

 

© Herbert Kaiser 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.11.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der Stieglitz hat ´ne Meise: Gedichte von Jana Hentzschel



Aus dem Wald in die Pfanne ... Tief unterm Büschel Gras versteckt, mit einem Blatt noch abgedeckt, beobachtet ein Pilz im Wald so manch befremdliche Gestalt. Sie schlurfen, ein paar trampeln auch, in Stiefeln und 'nem Korb vorm Bauch, das scharfe Messer in der Hand, den Blick zum Boden stets gewandt. Ein Freudenschrei, ein scharfer Schnitt, so nehmen sie Verwandte mit; und der versteckte Pilz, der weiß, im Tiegel ist es höllisch heiß. So brutzeln aber will er nicht! Da bläst ein Sturm ihm ins Gesicht, es rauscht und wirbelt ringsherum, schon bebt der Wald - ein Baum fiel um. Genau auf seinen Nachbarn drauf. Das ändert seinen Denkverlauf: "Welch übles Ende: Einfach platt! Da mach' ich lieber Menschen satt." Drum reckt er sich aus dem Versteck, er will jetzt plötzlich dringend weg: "Vergesst mich nicht! Ich bin gleich hier und sehr bekömmlich, glaubt es mir."

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