Klaus Lutz

Freiheit

Freiheit

Ich bin, der letzte Arbeiter der Welt!
Ich stelle Angebote ins Internet:
"Putze für etwas Brot! Räume auf
für ein Glas Milch! Reinige den
Teppich, für etwas Suppe! Bringe
den Müll weg, für etwas Kuchen!"
Und lächle dabei vor Glück. Denn
ich, der letzte Arbeiter überlebt. So
lange, er nur etwas Leben will!

Ich bin, der letzte Arbeiter der Welt!
Ich sage kein Wort. Zeige keine
Ideen. Und kein Denken. Und keine
Ziele. Und keine Pläne. Und keine
Spiele. Und habe auch keine
Fragen. Und weiss, ich habe Glück.
Denn ich, der letzte Arbeiter
überlebt. So lange, er nur etwas
Freude will!

Ich bin, der letzte Arbeiter der Welt!
Ich habe noch Träume. Ich habe
noch Herz. Ich habe noch Seele
Und bin noch am Leben. Mit
eigenem Weg. Mit eigenem Blick.
Mit eigenem Gesetz. Und weiss,
ich habe Glück. Denn ich, der letzte
Arbeiter überlebt. So lange, er nur
etwas Gnade will!

Ich bin, der letzte Arbeiter der Welt!
Ich stelle Angebote ins Internet. Und
das Handy klingelt. Und jemand sagt:
"Toilette putzen, für etwas Brot! Ein
Zimmer säubern, für etwas Milch!
Den Rasen mähen, für etwas Torte!
Und ich gehe! Denn ich, der letzte
Arbeiter überlebt! So lange jeder
König ein "Ja" hört!

(C)Klaus Lutz


Hallo

Das Gedicht erklärt die Zukunft der
Unterschicht. Die Zukunft von Menschen
wie mir. Die Zukunft der Masse von
Menschen. Falls mal ein Roboter ausfällt,
dann stehen wir in Reserve. Das wird aber
die Ausnahme sein. Wir werden mit
implantierten Chips leben. Die jeden Schritt
von uns kontrollieren. Und auf denen
unser Geld gespeichert ist. Und das
Internet wird das sein, was wir kennen.
Das interessanteste an Leben. Das beste
Wissen. Das wahrste an Menschen. Und
das abenteuerliche an Tagen. Wir werden
den ganzen Tag vor dieser Machine sitzen.
Und eine Freiheit erfahren wie es sie noch
nie gab. Auch wenn das unsere einzige
Welt ist. Und wir die richtige Welt nicht
mehr kennen. Auch wenn das unser
einziges Leben ist. Und wir das wahre
Leben gar nicht mehr kennen. Auch
wenn das unser einziges Spielzeug ist.
Und wir gar nicht mehr bemerken das
mit uns gespielt wird. Wir werden uns
In unserer Kindheit vor den Computer
setzen. Und achtzig Jahre später, vor
dem Computer sterben. Und wirklich
Denken, wir wären klug und gebildet
gewesen. Und hätten die Welt und die
Menschen und das Leben gekannt. Wir
werden wirklich glauben, wir hätten das
einzigartige Leben gehabt. Mit allem was
diese Welt bietet. Und das wir nur vor dem
Computer sassen, ist uns nicht mehr klar.
Wir werden alle Behinderte sein. Nur noch
fähig, das einfachste Leben zu leben. Wir
Werden nichts mehr Pflanzen. Nichts mehr
ernten. Nichts mehr kochen. Da wir es
nicht mehr können. Wir werden keine Feste
mehr kennen. Keine Gespräche mehr mit
richtigen Menschen führen. Nicht mehr
Reisen. Keine anderen Länder mehr kennen.
An keinem Strand mehr sitzen. Da uns das
Wissen fehlen wird, das es das alles gibt.
Die Sonne. Den Himmel. Die Sterne. Echte
Blumen und Wiesen. Wälder Berge und
Täler. Flüsse und Seen. Und herrliche
Landschaften. Da wir glauben der Computer
wäre das Paradies. Und das schlimme an
dieser Zukunft wird sein, das es die meisten
Menschen gut finden. Und sich kein besseres
Leben vorstellen können. Die Menschen, die
noch nie die Freiheit vermisst haben. Der
Computer wird das gleiche für sie sein, wie
der Fernseher, nur extremer. Ich
denke das wird wirklich die Zukunft sein.
Dazu kriegt die Masse der Menschen noch
die richtige Dosis an Angst. Mir Pandemien.
Und Killerviren. Und Katastrophen. Und
Weltuntergängen. Die Zukunft: "Das bunte
Leben in einer Phantasiewelt, mit
Horrorfilmen! Ich will diese Zukunft nicht
weiter ausbreiten. Wer aber nicht als Sklave
geboren ist, wird sich wehren. Fragt sich nur:
"Können ein paar tausend Menschen etwas
ändern? Wenn es Milliarden an Menschen
sein müssten. Es bleibt eben immer die Hoffnung!

(C)Klaus Lutz

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.01.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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