Karsten A. Kusterer
liebesflug des ikarus
NACHT.
es war in der Dunkelheit der nacht,
als ich zum ersten mal meine flügel spürte,
und mir wurde klar,
dass sich in mir ein neues leben rührte,
doch ich wusste nicht,
welchen namen es trug,
und ich hattte angst.
MORGENDÄMMERUNG.
so bin ich dann aus meinem schlaf erwacht,
als ich zum ersten mal ihr Licht erfühlte,
und wie ich sah,
dass der morgenwind das wachs meiner flügel härtete,
wusste ich noch nicht, welchen sinn es hatte,
und ich war neugierig.
VORMITTAG.
dann sah ich sie im am horizont.
sie stieg empor und war so Hell,
dass meine augen schmerzten.
sie war so unvergleichlich schön,
und ich stürzte mich in die schlucht,
um in ihrer nähe zu sein,
und meine flügel trugen mich.
Ich tanzte auf ihren Strahlen
und schaute auf die welt,
die mir gehörte,
und ich war glücklich.
ZENIT.
doch,
als ich empor stieg in den zenit des himmels,
da kam ich ihr zu nah und war Geblendet.
es schmolz das wachs in meinen federn.
NADIR.
und ich stürzte in eine hölle,
die war so Finster und eisig,
dass selbst der atem des todes
mir wie eine erlösung erschien,
und ich war verzweifelt.
EWIGKEIT
es ist in der stille der ewigkeit,
in der ich auf meinen felsen warte,
und mir wird klar,
dass der liebeshauch mich entführte,
doch weiss ich jetzt genau,
ich werd ihn wieder spüren,
wenn der nächste tag mich weckt,
und ich warte auf dein neues Licht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.09.2006.
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