Schon fünfzig Jahre liegt zurück
die schöne Jugendzeit!
In der wir oft in Wald und Flur
erlebten Freud und Leid.
Der "Ob´re Wald" wurd viele mal
für uns zum "Wilden Westen".
Und manchen Sieg errangen wir -
wir zählten zu den Besten!
Doch wo gekämpft wird, fließt auch Schweiß,-
der Durst war riesengroß!
Getränke gab´s hier oben nicht -
so war auch Obst famos.
Ein großer Birnbaum stand vor uns,
mit unzähligen Früchten.
Zur Durstbekämpfung mussten wir
schon etliche vernichten.
Doch ehe dies geschehen konnt,
gab´s plötzlich ein Geschrei.
Ein Bauer schimpfte fürchterlich -
war alles nun vorbei?
Natürlich nicht - wir pflückten schnell,
und ab ging´s in den Wald.
An einer Lichtung, weg vom Schuss,
kam der ersehnte Halt.
Die Birnen aus den Taschen raus,-
voll Gier ward zugebissen!
Pfui Teufel, was soll das denn sein?
Die schmecken ja besch . . . !
War´n wir denn wirklich alle blind?
Vielleicht auch nur naiv.
Auf jeden Fall, war´s totenstill!
Der Schock, der saß zu tief.
Ganz ausgetrocknet kam ich heim,-
und da wurd mir erst klar:
Dass dies mein erster,- letzter Griff
nach einem Birnbaum war!
So wurd das lust´ge Wildwestspiel
zur vorn beschrieb´nen Freud.
Und das gar saure Birnenobst,
zum nie vergess´nen Leid!
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