Silvia Pree
Was ich brauche...
Mich
fröstelt.
Es regnet leicht.
Und ich stehe auf.
Schließe das Fenster…
Ich starre durch die Scheibe.
Minuten lang.
Ein paar helle Flecken im Dunkel.
Sie geben der Nacht Licht.
Kein Stern.
Kein Mond…
Fast trostlos.
Ich lege mich auf die Couch.
Decke mich zu.
Folge meinen Gedanken in andere Dimensionen…
Mit geschlossenen Augen.
Aber ich bin hellwach.
Ganz klar sind meine Überlegungen…
Ganz klar…
Ich weiß oft
nicht, was ich will.
Oder was ich wirklich brauche.
Bisweilen ist es die Zeit, die mir zeigt.
Das wäre das Richtige gewesen.
Oder jenes…
Wie man sich bettet, so liegt man.
So manches habe ich bereut.
In so manchen Jahren.
Anderes wieder musste ich nicht bereuen.
Und vor einigem bewahrte mich eine gütige Hand…
Gott.
Oder das Schicksal.
Es war mir nicht bestimmt…
Und dafür bin ich dankbar.
Mehr als ich sagen kann.
Ich öffne unvermittelt wieder die Augen.
Die Erinnerung umfasst mich…
Ich spüre sie.
Ich atme sie ein…
Von Zeit zu Zeit trifft man auch Leute.
Die ein wenig Schicksal spielen wollen.
Im Leben anderer.
So auch in meinem…
Schicksal spielen…
Weichen stellen…
Oder unter die Arme greifen…
Wie lang ist es her?
Ich setze
mich auf.
Fixiere die Flamme der Kerze.
Warmes Licht.
Dessen Helligkeit mich streichelt.
Warum tun Menschen das?
Warum mischen sie sich ein?
Warum wollen sie genau wissen, was andere brauchen?
Was ich brauche…?
Ich weiß es doch oft selber nicht.
Was ich brauche.
Was ich mir wünsche.
Was ich mir erwarten soll…
Ich verschränke die Finger.
Beobachte die Schatten.
Die das Kerzenlicht an die Wand wirft.
Bilder, die flackern.
Deren Schemen manchmal verschwimmen.
Und die sich dann doch wieder ganz scharf auf der Wand abzeichnen…
Ich kenne
die Situation.
Ich kenne sie gut.
Und ich fürchte sie.
Ich möchte nicht gedrängt werden.
Ich möchte nicht Dinge tun.
Die ich genau genommen gar nicht tun möchte.
Und die mir nachher Leid tun.
Dinge tun für Menschen.
Die glauben, sie meinen es gut mit mir.
Die glauben, sie tun mir einen Gefallen damit.
Weil sie wissen, was gut für mich ist.
So sicher bin ich mir da aber nicht…
Nicht immer…
Es ist spät geworden.
Ich lösche die Flamme aus.
Was ist gut für mich?
Wer weiß das schon?
Niemand.
Oft nicht einmal ich selber.
Nur die Zeit weiß es…
Es wird sich weisen…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.08.2007.
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