Rudolf F.J. Härle
Der alte Baum
Der
alte Baum
Ein
kräft`ger Baum zu seinen Zeiten,
gegeben
hat er seine Kraft.
Grob
ist die aufgeriss`ne Borke,
die
Äste führen wenig Saft.
Die
er als stehend starker Riese
in
seinem Schatten je bewahrt,
genährt,
beschützt, geliebt, behütet,
sie
sind wie er, von seiner Art.
Da
liegt er nun, auf seiner Seite
und
bräuchte selbst ein zartes Wort,
flink
seh`n die seinen, ihm zum Leide,
wie
schnelle ihm das Blattwerk dorrt.
Vorsichtig
reißt, die Kraft zu proben,
man
ihm vom Haupte Ast um Ast,
er
hört sie seine Langmut loben,
er
spürt die kaum verhohl`ne Hast.
So
greift ein jeder, was er brauchet,
er
wehrt sich nicht, wenn man ihm nimmt,
und
keiner spürt im Holzeskerne,
die
Flamme, die noch in ihm glimmt.
RH
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.09.2007.
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