Jürgen Berndt-Lüders
Mutter/Tochter 1: Endlosschleife
Mutter sieht auf Tochters Kleid
einen Fleck auf halber Höhe.
„Du bist wohl nicht recht gescheit,
dass ich dich so laufen sehe.“
„Ich kann doch wohl nichts dafür.
Vorhin war der noch nicht hier.“
„Rede nicht. Bei guten Licht.
sieht man den doch, kleine Schlampe.“
Doch die Tochter grämt sich nicht.
„Hab ‚ne Kompaktleuchtstofflampe*,
deshalb hab ich nichts gesehn.
Ich will lieber Halogen.“
„Nein, das ist so nicht okay,
komm, du kriegst ‚ne LED.“
„Aber ein so grelles Licht,
liebe Mama, will ich nicht.“
„Willst du etwa, wie ‚ne Dirne
eine purpurrote Birne?“
„Nein, so einen Laser-Spot
fände ich viel eher flott.“
„Nie im Leben, dumme Göre,
du kriegst eine Neon-Röhre,
aber eine Halogen,
fänd ich überhaupt nicht schön.“
Beide einigen sich nicht,
deshalb hat das Kind kein Licht,
woraufhin sie sich bekleckert
und die Mutter wieder meckert:
„Du bist wohl nicht recht gescheit,
dass ich dich so laufen sehe......
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*Energiesparlampe
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Vater-Sohn wäre auch interessant. Mal sehen...Jürgen Berndt-Lüders, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2009.
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