Martina Kovacs

In der Stille unserer Gedanken



Dein fokussierter Blick in die Leere, was erblicken deine Gedanken nur. In den Sekunden die vor uns hin schwinden, wer versteht uns nur.                                               Meine Blicke die über deine müden Augenglieder weichen, was haben sie nur alles schon gesehen. Sie sprechen, doch keiner will ihre Worte verstehen.                 Leidvoll im Glitzer dieser Traurigkeit, die in deinen Augen sich verbirgt. Das leise Flüstern meiner Gedanken, wenn ich in deinen gläsernen versunkenen Blick sehe.      Nur ein Jetzt und Hier, blicke ich in dein  Sanftmütiges Gesicht, Gesichtszüge wie gelähmt von diesen Leben. Der Raum bedrückt von der Stille die um uns kreist.       

Die Menschen was fühlen sie nur, wenn sie auf den Scherben von dieser Welt gehen. Im Schmerz meiner Gefühle, wie lang noch, bis ich zu Boden falle.                  
Deine knie sie zittern, vor den Klippen deines Unterbewusstseins. Was ist darin nur gespeichert, von dir in irdische fesseln gelegt. Die Hände in deiner dunkelblauen dicken Weste versteckt. Auf den neben Stühlen ein vollgestopfter Rucksack. Eine Reise vom Leben abwärts. Deine Gedanken so nah und doch so unberührbar,            ein für mich unbekanntes Leben. Der Regen prasselt auf die Dächer der Häuser, wie zartbitter nur diese Nacht, in der Kälte die über unser Land wacht.                    Immer näher sinkt dein Kopf zum Tisch, kraftlos stützt du deinen Zement schweren Kopf auf deinen Händen ab.

Dein Körper friert, vor der Kälter dieser noch bevorstehenden schwarzblauen Nacht. Vor dir ein Glas mit lauwarmen Wasser, von den Stunden die nun schon vergangen sind. Die Menschen sie sind längst schon gegangen, außer dir und mir. Außer der schweren Luft und den wehmütigen Minuten die zwischen uns existieren. Ich kenne dich nicht, doch dein Leben blickt mir, in mein Gesicht. Doch sehe ich nicht, verstehe dich nicht und kenne nicht, die bitteren Momente die deine Kehle fest umschlingen. Deine Hände greifen nach dem Glas, tief versunken nippst du einen Schluck deines Wassers. Kostbar und nicht erkennbar, den Wert kaltwarmer Tropfen. Zögernd schließt du deine Augen, doch erschreckt gleich wieder auf, in der Angst der tiefgebrannten Einsamkeit in diesen Leben.

Dein Blick wandert über die lodernde Bekleidung die deinen mageren Körper bedeckt. Die Melodie deines hungernden Magens die wie ein inneres Mantra vor sich her knurrt, im Takt der Menschen die neben dir ihren Hunger mehr als nur stillen. Sie verstehen nicht, wissen nicht und kennen es nicht, um dich zu verstehen, was sie nicht sehen. Du sitzt wie eine von ihnen da, doch keinen fällt es auf. Das dein Leben ein anderes ist als ihres, anders, als die von den schon anders Lebenden, der Norm in unserer Gesellschaft. Zu verworren in deiner Gedankenwelt, die Innere dunkle Gestalt, die dein Leben zu Boden zieht. Du blickst sie an, die Menschen um dich herum, alle Leben wir und doch Leben wir an uns vorbei. Wer kennt die Tränen des anderen, die Angst vor dem Tag und die Sorgen der Nacht.

Wir sehen uns an, glauben uns zu kennen bis die Türe des eigentlichen Lebens vor den Augen des anderen schließt. Einen großen Schluck noch nimmst du von deinem Glas bevor du gehst. Deinen schwer bepackten Rucksack schwingst du über deinen Rücken. Während du auf stehst, fällt dein Blick in meine Augen, zu den einzigen Menschen der noch hier sitzt. Was wollen deine Tränen befüllten Augen mir nur sagen, in der Stille unseres Schweigens.

Du gehst die Treppen hinunter und die Tür fällt hinter dir zu. Wo gehst du nur hin, in dieser kalten, Dunkelschwarzen Nacht. Immer mehr verlierst du dich in den Straßen, wo führt dich das Leben nur hin. Deine Augenglieder sind schwer und dein Körper zu müde und schwach. Die Last deiner Gedanken, die wie ein loderndes Feuer in dir brennt. Du gehst noch ein paar letzte Schritte, bevor die Kraft dich verlässt und deine zittrigen Beine vor Kälte in sich zusammen sinken. Die Straßen sind Leer, schlafend und zusammen gekrümmt, liegst du einsam am Straßenrand dieser Welt und träumt von einer Welt in der du ein anderes Leben lebst.



 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.07.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Seinen wohlverdienten Urlaub hat sich Kommissar Heinz Kelchbrunner anders vorgestellt: Erst stößt er beim Graben in seinem Garten auf menschliche Gebeine, dann beschäftigt ihn ein weitaus aktuellerer Todesfall in seiner freien Zeit: Anna Einarsdóttír wird beim Spaziergang von einem Ast erschlagen – und das ist, wie sich herausstellt, nicht dem stürmischen Wetter geschuldet. Kelchbrunner und seine Kollegin Katharina Juvanic nehmen die Ermittlungen auf. Die Spur führt schließlich nach Island, die Heimat der Toten, und zum geplanten Bau eines Staudammes, der eine wertvolle Naturfläche akut gefährdet. Dass Kelchbrunner von oberster Stelle dorthin beordert wird, um weitere Nachforschungen anzustellen, kommt dem umweltbewussten Kommissar gerade recht. Vielleicht gelingt es ihm, nicht nur Licht ins Dunkel zu bringen, sondern gleichzeitig seine eigenen Schlafstörungen und einen schmerzhaften Verlust zu überwinden. Kaum in Island angekommen, muss er sich jedoch gleich mit störrischen Behörden und verstockten bis feindseligen Einheimischen auseinandersetzen. Es scheint, als sei niemandem hier an der Auflösung des Falles gelegen …

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