Wolfgang Küssner
An eines klaren Wassers Quelle
~~An eines klaren Wassers Quelle,
spielten Frosch und die Forelle.
Fangen wollten beide schnelle,
die sich nahende Libelle.
Das Insekt jedoch war helle,
sah die Bedrohung aus der Quelle
und ging auf Distanz eine Elle.
Das ist ganz schön clever, gelle?
Frosch und Forelle verstimmte das,
suchten Deckung im Wassergras.
Doch die Libelle wollte Spass,
näherte sich behend dem Nass.
Lies sich nieder und - wurde blass;
Fisch und Frosch sprangen aus dem Gras
und teilten sich den Insekt-Frass.
Für die Libelle hiess´s: Das war´s.
So ein Festmal machte heiter,
die Forelle nebst Begleiter.
Beide schwammen langsam weiter.
Das Flüsschen wurd´ allmählich seichter.
Vom Ufer angelt ein Arbeiter
mit einem Wurm, ein ganz breiter.
Der Frosch gab Ruhe, war kein Streiter.
Die Forelle schnappt. Er war gescheiter.
So was kann mir nicht passieren,
lass mich doch nicht filettieren,
denkt der Frosch. Auf allen Vieren
klettert aus dem Nass, muss frieren.
Ohne sich hier zu genieren,
springt durchs Gras und möcht´ jonglieren;
übersieht den Storch stolzieren
und wird drum sein Leb´ verlieren.
Der Storch fliegt weiter bis zur Quelle.
Doch wo sind Fisch, Frosch, Libelle?
So steht´s mit dem Lauf der Natur,
von alledem bleibt kaum ´ne Spur.
April 2015
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.05.2015.
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