Wally Schmidt
Ruhe vor dem Sturm
Jetzt kehrt erst einmal Ruhe ein.
Wie kann man so verrückt nur sein
und brüllen, als hing man am Spiess:
„Mensch, nun mach doch endlich, schiess“
Da sitzt man sich den Hintern platt,
isst allerlei, obwohl man satt,
und regt sich auf an einem Stück,
hat die eig'ne Mannschaft mal kein Glück,
obwohl sie rennt zurück und vor,
bis man endlich brüllt:“Hurra ein Tor“!
Obwohl wir lauschen sonst dem Wind ,
so verrückt wir so wie viele sind,
und schreien uns're Stimmen wund,
wenn im Fernseh'n schön und bunt
ein Ball fliegt in die richt'gen Ecken.
Ne, was sind wir doch für Jecken,
besonders weil sonst für uns zwei
der Fussball ist uns einerlei.
Da sitzt der Alte und die Olle
und fallen raus aus ihrer Rolle.
Wir sind, wie viele, manchmal jeck,
zu leugnen, das hat keinen Zweck.
Doch lenkt der Fussball einmal ab
von uns'rer Welt, die, ach, so schlapp,
man hört nur noch von Mord und Tot
und von Menschen, die in grosser Not.
Das alles tut uns furchtbar weh,
und ich selbst es auch versteh',
dass Fussball gar nicht nötig ist.
Aber gut, dass man nicht ganz vergisst,
dass Menschen doch mal Dinge machen,
die sie erfreu'n, über die sie lachen.
Das ist gut, das muss es geben,
damit wir alle weiter leben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.07.2016.
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