Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Frieden“ von Anita Namer


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Liebe Anita,
wirklicher innerer Frieden gibt es nur, wenn ich meine Wahrheit lebe. Mache ich einen faulen Kompromiß, so tobt in mir der innere Kampf mit dem Gewissen. Mir gefällt Dein Gedicht gut, weil es mit wenigen Worten eine wichtige Wahrheit ausdrückt.
Herzlichen Gruß von Konrad.

Anita Namer (19.04.2011):
lieber Konrad, wenn ich da mich ansehe, hatte ich Scheuklappen und alle Rollos zu. Lächeln....Es dauert manchmal doch lange, bis man bemerkt, was sich da alles "eingeschlichen" hat. Aber besser spät als nie - sich auf den Weg machen um sich selbst zu suchen ist nie leicht - aber jeder Schritt macht stärker und mutiger....herzlichst, Anita

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Großer Dank und Respekt an Dich, liebe Anita. Das ist wirklich bedenkenswert - und so tiefsinnig wahrhaftig. Die Mechanismen des täglichen Um-Dinge-Herumlügens, des Beschönigens, des Umgehens von Konflikten durch Stillhalten und überhaupt diese Unterschwelligkeiten des Lebens - dass wir alle gefangen sind darin, niemals die Wahrheit sagen zu können, weil wir Angst haben, jemandem wehzutun, das hast Du so gut auf den gemeinsamen Nenner gebracht und klug verwoben, dass es jetzt ein logisches und schlüssiges Flechtwerk ist, dass es bemerkenswert ist und man Dich dafür nur bewundern kann.
Noch besser als Dein sehr kurzes Gedicht (das natürlich bündig und in sich aussagekräftig trotz weniger Wort ist (Kürzewürze) gefällt mir allerdings die gedankliche Ausarbeitung im Anmerkungsteil. Endlich schreibt mal jemand so eine erklärende und doch nicht die eigene Leser-Interpretation unterwandernde Erläuterung.

Ja - und das Hauptproblem ist, dass man zu vieles einfach runterschluckt - was echt krank machen kann. Das andere Extrem ist das, was ich manchmal leider zur Anwendung bringe: Das Herauslassen der Emotionen, im positiven wie negativen Sinne, das unverbrüchliche, bedingungslose Aussprechen gewisser Wahrheiten, die auch unangenehm sein können, gegenüber anderen. Meistens erntet man dann Ablehnung von solchen Menschen, wenig Zustimmung. Soweit zum Negativen. Aber auch hier fehlt die Ehrlichkeit und wird vieles noch geschluckt, weil man es nicht zu krass formulieren will. Auch macht man sich selbst was vor.

Du hast umfassend Recht.

LG, eddi suvega

Anita Namer (15.03.2011):
Wow, Eddi - ich bin sprachlos! Du hast dich wirklich umfassend mit meinen Gedanken auseinandergesetzt. Ich denke, du hast wohl schon vieles in dieser Richtung selbst erlebt - und kannst es somit nachvollziehen. Was mir dazu noch einfällt, sind die kleinen "Not-lügen", die wir gerne verwenden - um einfach manchen Dingen aus dem Weg zu gehen. Sie sind ja nur "klein" und oft denken wir uns gar nichts dabei. Und doch - entspricht es nicht uns selbst - und wie ich herausfand - sind sie absolut unnötig. Es tut unendlich gut - zu sich selbst zu stehen und sich auch manche Dinge zu-zugestehen - und wenn es nur ein wenig Ruhe ist, die man sich gerade wünscht. Da brauch ich keine Ausreden finden. Wenn ich klar und deutlich ausdrücke, dass ich gerade ein wenig Zeit für mich brauche, versteht das jeder - und er ist mir vielleicht dankbar - wenn ich mir hinterher absolut und ganz und gar Zeit für ihn nehme. Vorher eine Ausrede zu finden, von der er spürt, dass es eine solche ist - tut weh. Mich selbst verleugnen und doch Zeit für ihn haben, ist halb-herzig. Es geht mir darum zu versuchen authentisch zu sein. Das bedeutet aber auch nicht einfach alles "herauszulassen". Es geht um Achtsamkeit - Möglichkeiten zu suchen, zu sich selbst zu stehen, ohne dem Anderen weh zu tun. Diese zu finden, ist eine Herausforderung und tägliche Aufgabe. Danke für deinen Kommentar und deine Gedanken, liebe Grüße, Anita

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Liebe Anita,

kannst du das selbst verraten näher
definieren?

Liebe Grüße von Ramona

Anita Namer (11.03.2011):
liebe Ramona, das meine ich auf sehr vielfältige Weise. Zum einen: ich habe sehr früh gelernt "um des Friedens Willens" manchmal zu schweigen, manches zu tun oder nicht zu tun usw. ... Ein - dem Konflikt, dem Streit usw. "aus dem Weg gehen" ....doch war es meine Wahrheit? Danach wurde nicht gefragt. In der Arbeit, zu Hause, bei Freunden wird einfach etwas "hinunter-geschluckt" - um ja dem Anderen nicht "weh" zu tun. Tue ich mir und dem Gegenüber da nicht trotzdem weh? Jeder spürt doch auch das Unbewußte. Der persönliche Einsatz ist anders - wenn ich hinter hinter einer Sache oder Überzeugung stehe. Der nächste Punkt ist der unbewußte Teil. Oft tue ich nichts, verharre - weil ich mir vieles "schön rede". "Es ist doch nicht so schlimm", "mir geht`s doch gut" ..."was will ich denn überhaupt?" Ich fühle einen täuschenden "inneren Frieden" - der nicht der Wahrheit entspricht. Das ist vielleicht noch schwieriger - weil ich erst mal suchen muß - was wirklich das ist, was ich will - und sobald ich es erkannt habe - muß ich dann auch etwas tun, um es zu verwirklichen - sonst - verrate ich mich schon wieder selbst. Ich denke...es finden sich noch viele Beispiele...für mich war`s nur wieder mal ein eigener Gedanke - mich auf dem Weg zu mir selbst zu machen und zu mir zu stehen... Herzensgrüße, Anita

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...ist man aber mit sich Eins, dann gibt es kein Toben mehr, Anita, dann scheint die Sonne wieder;-) lG von Adalbert.

Anita Namer (11.03.2011):
lieber Bertl, ich denke, hin und wieder ist man mit sich eins - und hin und wieder nicht...so bleibt das Leben aufregend, interessant - und immer wieder eine Aufgabe, von Herzen liebe Grüße, Anita

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