Danuschka Stauffer

Die liebste Erinnerung

Unsicher ihrer Gefühle aber doch nach Liebe zehrend, so glaubte sie, sich nach langer Krankheit erholt zu haben. Ein Fest sollte die Genesung krönen. Und tatsächlich wurde sie umworben und er gestand ihr, Liebe. Sich ihrer Antwort noch ungewiss, übergab sie ihm eine Blume. Sollte diese verblüht sein, werde sie ihn erneut empfangen. So geschehen, umwarb er sie von neuem und diesmal fühlte sie es auch. Drei Monate vergangen, in höchstem Glücke schwebend, zogen dunkle Wolken über des liebenden Paares. Verführt habe sie den armen Mann, so der schwere Vorwurf seines Vaters, seiner nicht würdig, solle sie sofort verlassen sein Haus, zum eigenen Heil des Sohnes. Tief bestürzt, nicht glauben könnend, entschloss sie sich, das Herz zerrissen, zu gehen. Da kam er zurück von seiner Reise, verlassen das Haus, die Geliebte fort. Nur ein Brief, der ihm ihre Untreue beschreibt, um es ihm einfacher ertragen zu lassen, blieb von ihr. Sein Herz, in tausend Stücke zerspringend, schwört er Rache für die vermeintliche Schmach, auf dem Feste ihrer Freundin. Dort erblickt er sie, am Arme des geglaubten Nebenbuhlers. In seiner Befangenheit, das Herz ihm bebend, kann er nicht glauben, was er sieht. Die Wut aus ihm brechend, er das gerade gewonnene Geld, ihr vor die Füsse wirft, muss er erfahren, welch Unrecht die Geschmähte bitter ertrug, die jedoch die wahre Liebe verschweigen muss.
Dies erträgt sie nicht, erneut erkrankt wird sie um Vergebung gebeten und nun da sie endlich wieder einander teilen können, spürt sie den Tod, der sie schleichend mehr und mehr umgibt und beginnt zu singen:
“Attendo, attendo ne´ a me giungon mai! Oh, come son mutata!
Ma il dottore a sperar pure m´esorta! Ah, con tal morbo ogni speranza e´ morta. Addio, del passato bei sogni ridenti, Le rose del volto gia´ son pallenti; L´amore d´Alfredo pur esso mi manca, Conforto, sostegno dell´anima stanca. Ah, della traviata sorridi al desio; A lei, deh, perdona; tu accoglila, o Dio, Or tutto fini´.“
Kurz darauf, stirbt Violetta Valéry in Alfredo Germont’s Armen...La traviata...

Wir beide, Liebster, haben das erlebt und niemals sollst Du das vergessen. Ein wenig Wärme und Erinnerung für Dich an diesem trüben Tag!

In Liebe

Danuschka



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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.04.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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