Peter Koselleck
Zeitlos
Ich pflücke die Zeit
aus der Weide;
vom Trauermantel
eingefangen.
Lichtfunken tanzen
auf Fäden der Seide;
die tote Zeit ist
zeitlos gegangen.
Eine Grille sägt
zärtlich die Luft;
an Sommeruhren
flüstert der Mond.
Das Lindenblatt trägt
lichtrosa Gedanken,
von zeitloser Zeit,
die im Meere wohnt.
Träumender Wind küßt
blaues Veilchen;
grüne Zeit hüllt sich
in Waldschweigen.
Du, Mensch verweile
am Wege ein Weilchen;
die Zeit ist zeitlos
im Lebensreigen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.05.2003.
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