Helga Aberle
Berges Gipfel
Wir zwei stehen auf des Berges-Gipfel
wie an des Lebens-Rand.
Tief unter uns rauschen die Wipfel,
ein Adler steigt hoch in die Felsenwand.
Von Fels zu Fels springt die Gams,
der Steinbock, ohne Mühe im Nu.
Ein Wildhüter in ledernem Wams
sieht durch den Feldstecher - und lächelt dazu.
Die Sonne lässt Gipfel erstrahlen
in rötlich, goldener Pracht.
Ich sauge dies Bild ein, möchte es malen;
wer hat diese Welt nur so schön gemacht?
So steh'n wir, schauen weit über das stille Tal;
ich fühl mich erhaben und dem Himmel ganz nah.
Der Fluss unter uns, wie ein schillerndes Band;
versunken in dieses Bild, nehme ich deine Hand
und stehen staunend wir da.
Einen Gott hast du nie gesehen,
sagst du, nicht ohne Groll.
mir ist es einfach unmöglich,
wie ich bei all dieser Schönheit einen Schöpfer nicht sehen soll.
(c) H. A.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.08.2008.
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