Jugendstil

Geschwungene Linien,

Ranken, Blätter und Blüten

prägten den Jugendstil

um 1900 an Hausfassaden.

Kunstvolle Bleiverglasungen

mit Seerosenmotiven,

blauen und braunen Lilien,

feurigen Mohnblumen,

bunten Stiefmütterchen

Schwänen und Reihern

zierten Jugendstilfenster.

Auch die Damenmode

verjüngte sich im

fließenden Stil der

zarten und dekorativen

Stoffe dieser Zeit,

die Broschen mit

Veilchen und Wicken,

Flügelmotiven und

Edelsteinen schmückten.

Der Jugendstilmode und

den Wohnaccessoires

dieser Zeit widmet sich

eine komplette Ausstellung

blumenreicher facettierter

Lampen mit leuchtenden

Schmetterlingen und Libellen

verspieltem Jugendstilschmuck,

schlanken Jugendstilvasen,

Spiegeln, Porzellan, Keramik

oder Mahagonischränken

und ansprechenden Gemälden

goldhaariger Nixen im Seerosenteich

und der Jungfrau im Liliengarten,

die unberührte femme fleur,

dargestellt mit der Iris,

der Lieblingsblume ihrer Zeit.

Ein ganzes Wochenende

wurde der Jugendstil

in einem Museumsfest gefeiert.

Kinder bedruckten Plaketten

mit Jugendstilmotiven,

schminkten und verkleideten

sich in Jugendstilkostüme.

Die Besucher kosteten

traditionelle Speisen,

Gebäck und Getränke.

Ein buntes Programm

mit Museumsführungen,

Vorträgen, Aufführungen

Literaturlesungen, Musik,

und zum Ausklang

ein Johannisfeuer im

sommerdunklen Park

führten die Gäste

in diese schillernde

Epoche ein.

So erwachte der Jugendstil

in diesem Festrahmen

zu neuem Leben,

verewigt in Stein

begegnet er uns

auf Hausfassaden

im Alltag in zeitlos

schöner  Form.

© Inge Hornisch

Gedicht zur Sonderausstellung „Jugendstil am Oberrhein“  im Badischen Landesmuseum Karlsruhe vom 18.04.-09.08.2009 und zum Museumsfest vom unter dem gleichen Motto, welches vom 19.-21.06.2009 stattfand.