Berliner Singlekarriere

 
Kein Spaß, davon zu lesen.
 
 
Tragikkomisches Gewusel
zieht in ihrem Kopf vorbei,
trinkt sie wieder ihren Fusel,
doch sie macht nicht viel Geschrei.
 
 
Hat sie einmal ihren Pegel
und ihr Limit fast erreicht,
hasst sie ihre Welt in Tegel,
wo sie aus dem Zimmer schleicht.
 
 
Zieht sich um und rauscht vondannen,
präpariert fürs Rockcafè,
gierig lässt sie sich bemannen,
irgendwo am Plötzensee.
 
 
Es geht ihr um den Kontakt,
wenns auch keine Liebe ist,
Es reicht, wenn sie splitternackt
jemandes Geliebte ist.
 
 
Gegen Morgen schleicht sie wieder
ins Büro wie jeden Tag.
Und sie gibt sich wieder bieder,
so, wie sie ein jeder mag.
 
 
Gegen Abend stets das Gleiche.
Auch dasselbe jede Nacht.
Findet man erst ihre Leiche,
hat sie sich wohl umgebracht.