Elisa Eyle
Nachts am Bahnhof
Laut hallen ängstliche Schritte über das kalte Steinpflaster.
Das Gesicht abgewendet, huschen Menschen über den fast leeren Bahnhof.
Niemand, so scheint es, will um diese späte Zeit
hier in der Dunkelheit und dem Regen, hier am Bahnhof sein.
Niemand, außer mir.
Ich genieße die Schwärze der Nacht, die Anonymität, das sich nicht ansehen.
Die Ruhe, den Geruch des Regens, das Schnauben und ferne Hupen der Züge.
In mir beginnt ein Gewitter zu toben, meine Seele brennt,
in den Minuten bevor ich mich in das Leben der Nacht stürze.
Mir ist übel und doch bin ich mit freudiger Erwartung, mit nervösem Leben erfüllt.
Alles ist in Aufruhr, alles bewegt sich.
O wie ich sie liebe,
diese Minuten am Bahnhof, in denen die Zeit still zu stehen scheint.
Ich muss aufhören,
ich höre meinen Zug verheissungsvoll schnaufen...
mein Herz schlägt wild.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.09.2009.
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