Rüdiger Nazar

Lebenslauf eines Apfelbaumes

Ein Samen war ich...ein Kern...

einer Mutterfrucht entsprungen.

In der Jugend ein zartes Pflänzchen

zum Lichtes emporsteigend und wißbegierig.

Erst weich im Stiel...dann stark im Holze...

bekam ich meine ersten Blüten.

Viele Gäste sah ich kommen ...viele Gäste sah ich gehen...

Käfer...Schmetterlinge und allerlei Getier...

dann als ich war der Jahre vier...

ich meine ersten "Kinder"selber an den Ästen bekam.

Perioden...Jahre...Zyklen vergingen

gewachsen war ich stolz im Stamm...

emporragend in den Himmel...immer...immer stand ich bei jedem Wetter stramm.

Heiß war es im Sommer...im Winter es so fror...

dann kam der Frühling

ich erblühte jedesmal auf`s Neue...so wie das Jahr zuvor.

Nun bin ich alt...meine Äste krumm und gebeugt...

nur noch der Hirschkäfer und das kleine Mäuschen mich beäugt.

Meine Haut reißt und platzt...so an manches Stell`

Hirsche reiben sich an mir ihr Geweih

ein Hund hebt sein Bein...mich stört sein Gebell`.

Viele Dekaden...sah ich die Zeit  entschwinden...

Katastrophen und Kriege tat ich wohl überwinden...

bis da kam der erbarmungslose Zahn

die unbarmherzige Säge des Baumfällers kreischendes Gerät.

Ich hoffte im Geheimen...es wäre für mich nicht zu spät

als ich schon im Mark erschüttert zu Boden sank..so daß die Erde krachte

und der Baumfäller lachte.

Nun liege ich hier...des Lebens beraubt...gefallen ist von meinen Ästen das saftgrüne Laub...

mein Dasein habe ich niemals bereut...sogar noch im Sturze meines Fallens

die Nachkommen gestreut...

die wachsen werden zu meiner Ehren und Erinnerung.

Aus den Tiefen des Bodens werden sie sich erheben

und mein Andenken wahren für ewige Zeiten...

und keimen und leben

und Leben für ewiges Leben bereiten.

 

Auszug aus"Homo incognita"rudevicus49

rudevicus@gmx.de

09.Februar 2010  

  

 

    

 

 

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