Thomas Kreuter

Der Modellbauer

Modellbau ist ein schönes Ding,
da kommt so manches in den Sinn,
es kostet auch ein bisschen Zeit,
basteln bis zur Ewigkeit.

Nach langem Zeichnen und Sinnieren,
muss der Mensch ja ausprobieren,
was er geschaffen für den Zweck,
auf des Zeichentisches reinem Deck.

Gesagt getan ein Mann ein Wort,
so geht es in den Baumarkt fort,
dort zu kaufen alle Dinge,
in des Bastlers gutem Sinne.

Kaum das Auto voll geladen,
geht es nun zum Bastelladen,
dort die Technik zu ergattern,
damit das Resultat kann rattern.

Dann geht es schnell ins eigne Heim,
am besten noch zur Hintertür herein,
damit die Ehefrau nicht sauer,
bei der ganzen Bastelpower.

Die Treppe leise jetzt herunter,
in die Werkstatt für das Wunder,
was gezeichnet auf Papier,
nun gebracht zur Form und Zier.

Jetzt beginnt das große Wüten,
ausgepackt die ganzen Tüten,
verrammelt noch die Werkstatttür,
damit die Ruhe herrscht auch hier.

Nun beginnt das sägen, raspeln, leimen,
viel der Teile sind zu einen,
damit das Meisterstück gelinge,
bei der Arbeit froh Gedinge.

Die Zeit läuft hin ins schöne Land,
das Werk geht gut von Meisters Hand,
die Form entsteht aus löblich Kunst,
die Luft geschwängert aus der Farben Dunst.

So rinnen Stunden in die Zeit,
verschmelzen Raum und Ewigkeit,
doch das Werk es wird vollbracht,
mit Fleiß und Geist in seiner Macht.

So kommt es was nun kommen muss,
auch beim Basteln ist mal Schluss,
das Werk steht da in vollem Stolz,
geschaffen aus Papier und Holz.

Verkabelt ist das Innenleben,
der Motor heult schon einmal auf,
gestrafft sind alle Streben,
bereit zum Flug hinauf.

Kritisch mag das Auge noch vermessen,
ob das Werk geglücket sei,
doch kein Fehler wird ermessen,
in der ganzen Liternei.

So nimmt der Bastler jetzt das Stück,
für den großen Augenblick,
schwingt sich ins Gefährt hinein,
und fährt zu seinem Flugverein.

Dort wird das gute Stück bestaunt,
natürlich auch bei manchem wohl geraunt,
ob der Vogel nun schon flügge sei,
für den Start am ersten Mai.

So stellt der Meister nun das Stück,
an den Start und bebt vor Glück,
betätigt jetzt die große Tastatur,
ein Brummen klingt in seinem Ohr.

Den Hebel jetzt nach vorn gedrückt,
ein Zittern läuft durchs Meisterstück,
der Vogel rollt die Bahn entlang,
und hebt sich dann mit Überschwang.

Nach oben in den Himmel fern,
fliegt der Vogel nun mit Donnerlärm,
gehorcht per Knopfdruck dem Befehl,
kehrt zurück zum Erdenziel.

Da wallt dem Manne doch das Blut,
diese Arbeit war sehr gut,
denn nur wo Geist und Hand geeint,
ist das Handwerk wohl vereint.

© Thomas Kreuter

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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