Carla Kröhnert

Wenn ein Mensch zweimal stirbt

Wenn ein Mensch zweimal stirbt

Der Körper versorgt,
gewaschen und frisch gemacht.
Die Seele wimmert,
lautlos schreiend in der Nacht.

Der Körper gecremt, gewickelt,
gekämmt und gefüttert.
Die Seele alleine,
einsam in der Stille verkümmert.

Der Körper wird wohl richend,
einparfümiert vor den Fernseher gesetzt.
Die Seele ist voller Angst,
grausam und hilflos tief verletzt.

Der Körper wird beerdigt,
man sagt er ist jetzt bei Mutter Erde geborgen.
Die Seele aber lest gut,
ist vorher schon einsam und allein gestorben.

Was bedeutet es wenn ich sage,
ein Mensch ist zweimal gestorben.
Dem Körper wurde die letzte Ehre erwiesen.
Aber die lebendige Seele hat bis zum Schluß,
vergeblich um Liebe und Hilfe geworben.

Carla...

Das Gedicht entstand in der Zeit wo ich meine Schwiemu pflegte.

Es ist hart wenn man begreift das alte Menschen...kranke Menschen...sterbende Menschen...um jedes bißchen Hilfe kämpfen müssen.

Wer schonmal über die Krankenkasse und den MDK eine Pflegestufe beantragt hat...weiß sicher wovon ich hier schreibe...
Carla Kröhnert, Anmerkung zum Gedicht

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Carla Kröhnert).
Der Beitrag wurde von Carla Kröhnert auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.11.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Carla Kröhnert als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Legenden zwischen Lenden: Mittelmeer Gedichte von Dr. André Pfoertner



André Pfoertners Poeme wurzeln in der archaischen Erkenntnis, dass Erotik und Lyrik seit jeher eng miteinander verschlungen sind. Seine mit Meerwasser gesalzenen Verse kreisen um mediterrane Liebesakte zwischen göttlicher Schöpfung und irdischer Erschöpfung.
Aphrodite, Kalypso und andere bezaubernde Frauen begegnen legendären Liebhabern wie Odysseus, Casanova oder Lord Byron. Unter einer immer heißen Sonne, die von der Antike bis in die Neuzeit Hormone zum Brodeln bringt, zeigt Ischtar, die babylonische Göttin des Krieges und des sexuellen Begehrens, ihre beiden Gesichter. Die Liebenden in André Pfoertners lyrischem Mittelmeer treiben ruhelos zwischen Lust und Verlust hin und her.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Erfahrungen" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Carla Kröhnert

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Herbstnebel von Carla Kröhnert (Jahreszeiten)
Quatscher! von Heidemarie Rottermanner (Erfahrungen)
Schwärmereien von Franz Bischoff (Kinder & Kindheit)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen