Heino Suess

Rauhnächte*

 

 
Hängt  keine Wäsche auf in Rauhen Nächten,
rasiert euch nicht, und  wascht euch nicht die Haare,
weil böse Mächte  sich ins Spiel sonst brächten:
Ein Fluch soll lauern zwischen beiden Jahren!**

Die  dunklen Nächte  sind  genannt „Die Rauhen“,
weil sie fast jedes hell´re  Licht verschlucken.
Zur  Nacht stets nur ins Dunkele zu schauen,
lässt auferstehn manch abergläub´ge   Mucken!

Da  schmieg  ich mich ganz nah an dich mein Schätzchen,
verrat dir nichts  von meinem Rauhnachtgrauen,
so find  ich neben dir ein sichres Plätzchen,
kann ganz in Lieb und Ruh die Zukunft schauen!

©  Heino Suess  01/11

*=Rauchnächte / Rauhnächte
Obgleich die Rauch- oder Rauhnächte strenggenommen nur diejenigen Winternächte sind, in denen Räucherungen vorgenommen wurden, gab man oft dem ganzen zweiwöchigen Zeitraum zwischen Heiligabend und Dreikönige, der eigentlich die "Zwölften" hieß, diesen Namen. Diese zwei Wochen sind eine Übergangszeit, eine "Niemandszeit", wie auch unsere heutige Bezeichnung "zwischen den Jahren" deutlich macht. In ihr gehen, wie man glaubte, die Geister um, treiben Seelenscharen ihr Wesen und jagen die wilden Jäger mit ihrem Gefolge umher. In Böhmen warf man der heftig tobenden Windsbraut zur Beruhigung Äpfel und Nüsse in den Ofen oder knallte mit den Peitschen, um sie zu vertreiben. Fremden Tieren soll man, so die verbreitete Ansicht, in den Zwölften besser aus dem Weg gehen und Ratten nicht beim Namen nennen, denn keiner weiß, ob es nicht vielleicht verwandelte übelwollende Geistwesen sind. Da auch die Hausgeister in diesen Tagen besonders aktiv sein sollen, pflegte man am Weihnachtsabend, an Silvester und vor allem an Dreikönige das Haus zu räuchern und besondere Opfer darzubringen, die man beispielsweise in den Garten oder auf das Dach legte.

Quelle: Forum“Die Welt der Hexen“

**=zwischen dem Alten und dem Neuen

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