Die Reise

In einem Zug verläuft die Reise
und keiner weiß wohin sie führt,
er wechselt doch sehr gern die Gleise,
so daß man jede Weiche spürt.

Wir alle sitzen in Abteilen,
oft ganz allein in uns´rer Zeit,
doch wenn noch and´re dort verweilen,
birgt diese Fahrt manch´ schöne Freud´.

Ein Fenster zeigt uns eine Welt,
die jenseits dieses Raumes liegt
und jedem dem ihr Bild gefällt,
mag traurig sein wenn sie verfliegt.

Doch manchmal zwischen hier und dort,
kommt der Moment und es steht still,
vielleicht an einem schönen Ort,
wo man auch länger bleiben will.

Nur wenn wir dann dort gerne steh´n,
in einer Stadt die unbekannt,
liegt es sehr nah sich umzusehn´n,
man gibt dem Neuen seine Hand.

Wie lange unser Zug dort hält,
mag jeder selbst für sich entscheiden,
die Weiterfahrt ist schnell gewählt,
doch Eile sollte man vermeiden.

Steht auch ein Bahnhof für das Ende,
dazwischen bleibt uns jede Wahl,
oft auch die Zeit für eine Wende,
an Bahnsteigen ohn´ jede Zahl.

Gemeinsamkeit trägt uns´re Reise,
auf ihr entdeckt sich wahrlich viel,
nur wer begriffen ihre Weise,
findet im Reisen schon ein Ziel.

© MEB 2012